Nathan Marcus Adler

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Nathan Marcus Adler

Nathan Marcus Adler (* 15. Januar 1803 in Hannover; † 21. Januar 1890 in Brighton, Großbritannien) war ein deutscher und britischer Rabbiner.

Leben

Nathan Adler war der Sohn des jüdischen Gelehrten Markus Adler (ab 1804 Verwalter des Landrabbinats in Hannover). Nach dem Schulbesuch studierte Nathan Adler ab 1826 in Würzburg Theologie und Philologie und promovierte 1828 an der Universität Erlangen. Einer seiner Lehrer in Würzburg war Abraham Bing.

1828 wurde Adler zum herzoglichen Landesrabbiner im Herzogtum Oldenburg ernannt, 1829 übernahm er das Landrabbinat Hannover von seinem Vater. Hier war er - wie schon zuvor in Oldenburg - verantwortlich für die Reorganisation der jüdischen Gemeinden, so auch für die „Allgemeine Synagogen-Ordnung“ (1832) und für die Reform des jüdischen Schulwesens (inklusive Schulpflicht).

Nachdem sich Adler 1842 erfolglos als Rabbiner in Berlin beworben hatte, wurde er 1844 als Nachfolger von Solomon Hirschell zum Chief Rabbi des Britischen Reiches gewählt [1] und zog nach London. Sein Nachfolger in Hannover wurde Samuel Ephraim Meyer.

In London gründete Adler 1845 das „Jews College“ und war dort verantwortlich für die Vereinigung aller Londoner Synagogen zur „United Synagogue“ (1868). Sein Sohn Hermann Adler übernahm seine Nachfolge als Oberrabbiner des Commonwealth.

Werke

Von Adler stammt u.a. der fünfbändige Kommentar zum „Targum Onkelos“, der in aramäische Sprache übertragenen Thora im Romm'schen Pentateuch (Wilna 1875, zahlr. Neuauflagen), sowie eine kritische Ausgabe mit Übersetzung und Kommentar der Reisebeschreibungen von Benjamin von Tudela.

  • in Herausgeberschaft: The Itinerary of Benjamin of Tudela, London 1907, Nachdruck bei Feldheim, New York 1965, Text (in hebräischer Sprache), Übersetzung und Kommentar (in englischer Sprache)

Literatur

Weblinks

Commons: Nathan Marcus Adler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Office of the Chief Rabbi: Past Chief Rabbis (Memento vom 17. Juli 2013 im Internet Archive) – Informationen zu Nathan Marcus Adler (englisch)

Einzelnachweise

  1. Encyclopaedia Judaica, Band I (Aa-Alp), 2. Aufl., Seite 405