neger (Adjektiv)

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Das Adjektiv neger ist ein ostösterreichisches, veraltetes[1] Synonym für pleite oder mittellos.

Maria Hornung und Siegmar Grüner verorten die Herkunft wie bei schwarzfahren „im Dunklen, Verborgenen“.[2] Andrea Maria Dusl führt das Wort auf Neige (altwienerisch die Nāg, das Zuendegehen eines Vorrats) zurück.[3]

Volksetymologisch abschätzig mit schwarzen Zuwanderern in Verbindung gebracht, suggeriert der Ausdruck Habenichtse und Schnorrer.[4]

Eine negere Person wird auch Negerant genannt. 1984 erreichte Rainhard Fendrichs Austropop-Single Ich bin ein Negerant Madam[5] die österreichischen Charts.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: neger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herbert Fussy: Auf gut Österreichisch. Ein Wörterbuch der Alltagssprache. Wien 2003, ISBN 3-209-04348-5, S. 85
  2. Maria Hornung, Sigmar Grüner: Wörterbuch der Wiener Mundart. 2. Auflage. Wien 2002, ISBN 3-209-03474-5, S. 606.
  3. Andrea Maria Dusl: Negerant, Nebbochant, Nabelbohrer, Neige. In: falter.at. 15. Juni 2010, abgerufen am 25. September 2018.
  4. Rudolf Muhr: Sprache und Land. Die soziale und kulturelle Wirklichkeit Österreichs im Spiegel seiner Sprache. In: Werner Bauer und Herrmann Scheuringer: Beharrsamkeit und Wandel. Festschrift für Herbert Tatzreiter zum 60. Geburtstag. Wien 1998, ISBN 3-7069-0088-2, S. 153.
  5. Rainhard Fendrich: Ich bin ein Negerant Madam, Musikvideo (mit Abbildung der Single-Hülle, 1983)