Nikephoros Komnenos

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Nikephoros Komnenos (mittelgriechisch Νικηφόρος Κομνηνός; * um 975 [?]; † nach 1027) war ein byzantinischer General und Rebell gegen Kaiser Konstantin VIII.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1021 hatte das Byzantinische Reich nach Verhandlungen in Trapezunt zwischen Kaiser Basileios II. und David, dem Sohn von König Seneqerim Johannes, das armenische Königreich Vaspurakan im Austausch gegen Territorien in Mittelanatolien annektiert. Der Protospatharios Nikephoros Komnenos, der vielleicht ein älterer Bruder des späteren Kaisers Isaak I. war,[1] wurde um 1022 als Strategos des neu geschaffenen Themas Vasprakania eingesetzt und mit der vollständigen Eingliederung des Gebiets in die byzantinische Militär- und Zivilverwaltung beauftragt. In diesem Zusammenhang eroberte Nikephoros auch das nördlich des Vansees gelegene Fürstentum Arčēš.

Nikephoros blieb auch unter Konstantin VIII. als Strategos im Amt, bis er 1026 abgesetzt und nach Konstantinopel zurückgerufen wurde, wo ihn der Kaiser nach einem Jahr Haft blenden ließ. Dem armenischen Geschichtsschreiber Aristakes von Lastiverz zufolge wurde Nikephoros des Hochverrats bezichtigt, weil er sich mit dem georgischen König Giorgi I. verbündet hatte. Skylitzes hingegen unterstellt dem Kaiser übertriebenes Misstrauen. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aristakes von Lastiverz 5, 26–27 (in der Edition von Marius Canard und Haig Berbérian)
  • Johannes Skylitzes, Basileios 39; Konstantinos VIII 1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Κωνσταντίνος Βαρζός: Η Γενεαλογία των Κομνηνών (= Βυζαντινά Κείμενα και Μελέται. Τ. 20α, ISSN 1106-6180). Τόμος Α'. Κέντρο Βυζαντινών Ερευνών – ΑΠΘ, Θεσσαλονίκη 1984, S. 39–40 Nr. 3, Digitalisat (PDF; 264 MB).
  • Jean-Claude Cheynet: Pouvoir et contestations à Byzance (963–1210) (= Publications de la Sorbonne. Série Byzantina Sorbonensia. Band 9). Reimpression. Publications de la Sorbonne Centre de Recherches d'Histoire et de Civilisation Byzantines, Paris 1996, ISBN 2-85944-168-5, S. 38 Nr. 24.
  • Franz Dölger: Regesten der Kaiserurkunden des Oströmischen Reiches von 565–1453. Teil 1, Halbband 2: Regesten von 867–1025 (= Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit. Reihe A: Regesten. Abt. 1, Tl. 1, Halbbd. 2). 2. Auflage neu bearbeitet von Andreas E. Müller. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-51351-4, Nr. 811c.
  • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 4: Landenolfus (#24269 ) – Niketas (#25701). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-016669-9, S. 760–761 Nr. 25676 (mit weiteren Angaben zu armenischen und arabischen Quellen).
  • Mihail-Dimitri Sturdza: Dictionnaire Historique et Généalogique des Grandes Familles de Grèce, d'Albanie et de Constantinople. 2. Auflage. Selbstverlag, Paris 1999, ISBN 904747.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So Sturdza, Dictionnaire. S. 274.