Niklaus von Hagenau

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Sankt Antonius Eremita (New York, The Cloisters)
Skulpturen der dritten Schauseite des Isenheimer Altars (Colmar, Unterlinden-Museum)

Niklas Zimmerlin genannt Niklaus von Hagenau (auch: Niclas Hagenauer, Niklaus Hagenauer, Niclas Hagnower, Niklaus Hagnower, Niclas von Hagenau, Nicolas de Haguenau * um 1445/60; † vor 1538) war ein elsässischer Bildschnitzer der Spätgotik.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das Leben von Niklaus ist wenig bekannt. Er wurde 1493 nachweisbar Straßburger Bürger (Tätigkeit in Straßburg zwischen 1485 und 1526)[1] und hatte zwei Brüder, Veit (Guy) und Paul, die ihm bei seinen Arbeiten assistiert haben sollen. In Straßburg schuf er um 1500 sein einziges gesichertes Werk, den Hochaltar des Straßburger Münsters, von dem nur noch Reste erhalten sind. In Colmar werden ihm der Schrein sowie die Skulpturen des Mittelteils der dritten Schauseite (jedoch nicht der Predella[2]) des Isenheimer Altars (um 1512–16)[1] zugeschrieben; die Gemälde der Altarflügel wurden von Matthias Grünewald um 1510/15 ausgeführt. Die Entwürfe für den Altarschrein stammen wahrscheinlich von Martin Schongauer (um 1450–1491), wie verschiedene Stiche von ihm beweisen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur (chronologisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Vöge: Niclas Hagnower. Der Meister des Isenheimer Hochaltars und seine Frühwerke. Freiburg im Breisgau 1931.
  • Ingeborg Krummer-Schroth: Hagenauer, Nikolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 484 f. (Digitalisat).
  • Axel Schenck: Künstlerlexikon. Biographien der großen Maler, Bildhauer und Baumeister. Band 1: Hans von Aachen - Filippino Lippi. (= Rororo-Handbuch 6165). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1973.
  • Christian Heck, Roland Recht: Les Sculptures de Nicolas de Haguenau. Le Retable d'Issenheim avant Grünewald. Ausstellungskatalog. Colmar 1987.
  • Max Seidel: Der Isenheimer Altar von Mathis Grünewald. Sonderausgabe. Belser, Stuttgart u. a. 1990, ISBN 3-7630-1249-4.
  • Peter Barnet, Nancy Wu: The Cloisters. Medieval Art and Architecture. Metropolitan Museum of Art u. a., New York NY u. a. 2005, ISBN 1-58839-176-0.
  • Berenike Berentzen: Niclaus Hagenower. Studien zum bildhauerischen Werk. Imhof, Petersberg 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niklaus von Hagenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Pantxika de Paepe et Al.: Das Musée Unterlinden. Edicolor, Bains-de-Bretagne 2016, ISBN 978-2-85495-625-2, S. 132.
  2. Die die Signatur eines „S. Beichel“trägt, vgl.: Piero Bianconi (Hrsg.): L'opera completa di Grünewald (= Classici dell'arte. Bd. 58, ZDB-ID 1117369-5). Rizzoli, Mailand 1972.
  3. Stefan Dürre: Seemanns Lexikon der Skulptur. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86502-101-4, S. 176.