Nikolaikirche (Lauchhammer)
Die evangelische Nikolaikirche ist ein in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenes Baudenkmal in Lauchhammer-Mitte.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Glockenturm als ältester Teil der Nikolaikirche hat seinen Ursprung in einem im 15. Jahrhundert errichteten Festungsturm, der aus den Steinen eines in jener Zeit zerstörten Vorgängerbaus der heutigen Kirche entstand. Die neue Kirche entstand auf dem Gelände nach dem Dreißigjährigen Krieg mit Unterstützung der Mückenberger Herrschaft, zu der das Dorf Bockwitz (Lauchhammer-Mitte) gehörte. 1720 erfolgte eine Erhöhung des Turmes auf 48 Meter.
In der Turmhalle befindet sich das Steinbild eines auf eine Streitaxt gestützten knienden unbekannten Ritters aus dem 16. Jahrhundert mit dem Wappen des Adelsgeschlechts von Schleinitz, das in Mückenberg bis in das 18. Jahrhundert ansässig war.[2]
An der Nordseite der Kirche befindet sich ein begehbarer Gruftanbau für Freifrau Benedicta Margareta von Löwendal (1686–1776), ihren Ehemann Freiherr Woldemar von Löwendal (1660–1740) und ihre vier frühzeitig verstorbenen Kinder. Darüber befindet sich eine Patronatsloge.
Ihr heutiges Aussehen besitzt die Nikolaikirche etwa seit 1790.
Das Bauwerk erfuhr von 1987 bis 1992 mit Unterstützung der Stadt Lauchhammer und ortsansässiger Betriebe umfangreiche Restaurierungsarbeiten, einschließlich der Ausmalung des Orgelprospekts.[3][4][5]
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel wurde 1938 von der Werkstatt Emil Hammer Orgelbau hinter dem historischen Orgelprospekt aus dem Jahre 1730 errichtet. Sie ist wie folgt disponiert:[6]
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
Kriegerdenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nahe der Nikolaikirche liegt der inzwischen zu einer Parkanlage umgestaltete Kirchhof des Dorfes Bockwitz mit einem Kriegerdenkmal für die Bockwitzer Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs. Es besteht aus einem etwa 110 Zentner schweren Findling mit dem Relief einer trauernden Mutter. Links und rechts des Steins befinden sich zwei Steinsäulen mit Namenstafeln. Die Gedenkstätte war ursprünglich in der vorderen Hälfte von einem kleinen Zaun umgeben und die Säulen wurden von Kreuzen gekrönt.[7]
Fußnoten und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- ↑ „Über einige Kunstwerke im östlichen Heimatgebiet.“ In: Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda für die Jahre 1965 und 1966. Druckerei Aktivist Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda, S. 247–253.
- ↑ Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer – Geschichten einer Stadt. Geiger Verlag, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-857-7, S. 58 bis 63.
- ↑ Ortsteilseite auf der Homepage der Stadt Lauchhammer ( vom 6. Januar 2010 im Internet Archive), abgerufen am 21. Juli 2012.
- ↑ Luise Grundmann, Dietrich Hanspach: Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 149–150.
- ↑ Die Orgel der Nikolaikirche. In: Internetpräsenz der ev.-luth. Kirchengemeinden Schwarzheide und Lauchhammer. Archiviert vom am 27. Juni 2013; abgerufen am 15. November 2022.
- ↑ Die Krieger-Gedächtnisstätte in Bockwitz. In: Die Schwarze Elster. Nr. 282, August 1924, kostenlose heimatkundliche Beilage zum Liebenwerdaer Kreisblatt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120219 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Internetauftritt der evangelischen Kirchengemeinden Schwarzheide und Lauchhammer
Koordinaten: 51° 29′ 40,3″ N, 13° 45′ 39,2″ O