Nordburg (Wienhausen)
Nordburg | ||
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Lage der Nordburg im Wienhauser Ortsteil Nordburg | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Nordburg | |
Entstehungszeit | 10. Jh. | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall, erhöhtes Terrain | |
Geographische Lage | 52° 35′ N, 10° 17′ O | |
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Die Nordburg ist eine abgegangene Wallburg mit unklarer Entstehungsgeschichte am Schwarzwasser im Ortsteil Nordburg der Gemeinde Wienhausen im niedersächsischen Landkreis Celle.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erbauungszeit der Wallburg ist bislang ungeklärt. Angenommen wird entweder eine Errichtung im 9. oder 10. Jahrhundert. Die erste Erwähnung des Namens Nordburg stammt aus dem Jahre 1202. Darin wird das Dorf in der Frage der Erbteilung der Söhne Heinrichs des Löwen als welfischer Besitz genannt.[1] Die Bezeichnung der Siedlung als „Burg“ beinhaltet die Tatsache, dass die Anlage damals schon bestanden hat. Nordburg fiel an Otto IV. Aus der Urkunde lässt sich herauslesen, dass die Nordburg eine gewisse Bedeutung besessen zu haben scheint. Womöglich gehörte sie ursprünglich zum Besitz der Brunonen und gelangte auf dem Erbweg in die Hände der Welfen. Der Siedlungsgeograf Wolfgang Meibeyer vermutet hier die Mundburg, da zu deren Bauzeit die Oker nicht bei Müden in die Aller mündete, sondern bei Wienhausen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es handelt sich bei der Nordburg um eine stark zerstörte Wall-Graben-Befestigung. Erkennbar sind von ihr nur noch das gegenüber dem umgebenden Gelände um ca. 1 m erhöhte Terrain und ein Teilstück des Wassergrabens im Norden. Der Wassergraben ist auf dem Kartenausschnitt der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1781 noch eingezeichnet, er integriert den Schwarzwasser-Bach und einen toten Bacharm.
Um 1830 ist der Wall abgetragen worden. Dieser soll aus „Mauerwerk aus Raseneisenstein, künstlich aufgeschütteter Erde und einer starken Schicht gestampften Lehms“ bestanden haben. 1955 fand man am südwestlichen Teil des Grabens etwa 20 Holzpfähle im Abstand von einem Meter, die als Uferbefestigung in den Grabenrand eingerammt worden waren.
Heutzutage liegen große Teile der Burg unter einem Friedhof.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matthias Blazek: Dorfchronik Nordburg. Wienhausen 2024, ISBN 978-3-00-078820-8.
- Joachim Bühring: Die Kunstdenkmale des Landkreises Celle. Textband (= Kunstdenkmälerinventare Niedersachsens. Band 38). Nachdruck Wenner, Osnabrück 1980, S. 271 f.
- Ralf Busch: Die Burg in Altencelle. Ernst Sprockhoffs Ausgrabungen 1938 und 1939. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 61, 1992, S. 95–134, hier: S. 97 f.
- Petra Sophia Zimmermann: Landkreis Celle ohne Stadt Celle (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Baudenkmale in Niedersachsen, Band 18,2). Vieweg, Braunschweig 1994, S. 198 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag von Sandy Bieler zu Nordburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Was wissen wir über die Geschichte der Nordburg? bei „Heimatforschung im Landkreis Celle“ vom Juli 2021
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ausführlich: Blazek, Matthias: „Die Wallburg diente mutmaßlich als Dynastenburg“. In ders.: Dorfchronik Nordburg. Wienhausen 2024, ISBN 978-3-00-078820-8, S. 17 ff.