Nordstraße (Bremerhaven)
Nordstraße | |
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Straße in Bremerhaven | |
Basisdaten | |
Stadt | Bremerhaven |
Stadtteil | Lehe |
Angelegt | 1904 |
Querstraßen | Krüselstraße, Brookstraße, Gaußstraße, Bernhard-Krause-Straße, Nonnenstraße, Karlsbader Straße, Torgauer Straße, Spadener Straße, Wurster Straße, Lange Straße, Flötenkiel |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Autos, Fahrräder und Fußgänger |
Straßengestaltung | zweispurige Straße |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1100 Meter |
Die Nordstraße ist eine zentrale Erschließungs- und Durchgangsstraße in Bremerhaven, Stadtteil Lehe, Ortsteil Klushof. Sie führt im Zickzack in Süd-Nord- bzw. West-Ost-Richtung von der Krüselstraße bis zur Wurster Straße; der Lange Straße und dem Platz Flötenkiel.
Die Querstraßen und die Anschlussstraßen wurden benannt u. a. als Krüselstraße (bildet Kreuz – Niederdeutsch Krüsel – mit der Langen Straße[1]), Brookstraße, Gaußstraße nach dem Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker (1777–1855), Bernhard-Krause-Straße (verdienter Leher Bürger[1]), Nonnenstraße, Karlsbader Straße nach der Stadt in Böhmen, Torgauer Straße nach der Stadt in Sachsen, Spadener Straße nach dem Nachbarort Spaden, Wurster Straße nach der friesischen Region Land Wursten, Lange Straße nach der für den Flecken Lehe damals langen Wegeverbindung und Flötenkiel nach der Flötenform (Mundstück: Kiel = Keil) der spitz zulaufenden Straßen[1]; ansonsten siehe beim Link zu den Straßen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nordstraße (Benennung 1904) wurde nach ihrer Lage in Lehe benannt. Sie entlastet die Lange Straße.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Klushof oder die Klause (veraltet für eine Gaststätte) bei der Heiligen-Kreuz-Kapelle von 1477 der Leher Dionysiuskirche entwickelte sich als Ortsteil westlich von Alt-Lehe ab dem späten 19. Jahrhundert, als nach der Gründung Bremerhavens Lehes Aufstieg vom Flecken zur Stadt (1920) begann. Bis 1916 entstand das preußische Gerichtsgebäude, heute das Amtsgericht Bremerhaven. Die Post und die Sparkasse richteten Filialen in der Straße ein, die nach 2000 so wie viele Läden schlossen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nordstraße ist in Lehe eine wichtige Durchgangsstraße.
Bereits 1898 war das Gleis für die Pferdebahn durch die Straße verlegt.[2] Seit 1908 gab es die Straßenbahnlinie 2 (früher Rot), die ab Depot Lehe zum Bahnhof Geestemünde führte. Diese Linie wurde 1919 ab Bahnhof Langen und 1927 ab Park Friedrichsruh in Langen verlängert, dann 1958 verkürzt bis zur Stadtgrenze Langen und 1982 auf Omnibusbetrieb umgestellt. Die Bahn fuhr stadtauswärts von der Hafenstraße durch die enge Lange Straße nur eingleisig und stadteinwärts vom Flötenkiel eingleisig auf der Nordstraße via Leher Markt zur Hafenstraße. Zeitweise fuhren auch die Straßenbahnlinien 1, 3, 5 und 6 durch die Nordstraße.[3]
Im Nahverkehr von BremerhavenBus wird die Straße von den Linien 502, 504, 505, 506, 507, 508, 509 und ML durchfahren.
Gebäude und Anlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Straße hat überwiegend eine drei bis viergeschossige Bebauung.
Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen
- Nr. 1 bis 3: Drei 4-gesch. Wohnhäuser von um 1910
- Nr. 10: 3-gesch., neobarockes, dreiflügeliges Gerichtsgebäude von 1916 mit prächtigen Mittelrisalit und Nr. 12 als 2-gesch. Anbau mit Gerichtsgefängnis nach Plänen des preußischen Regierungsbaumeisters Wilhelm Trautwein; seit 1947 Amtsgericht Bremerhaven[4]
- Gaußstraße Nr. 1–11a Ecke Nordstraße: 4- bis 8-gesch. rotsteinverblendete Wohnhäuser der 1980/90er Jahre
- Nr. 27 bis 31: 3- und 4-gesch. erhaltene Wohnhäuser aus den 1910er Jahren
- 33/37: 4-gesch. Wohnhäuser mit Satteldächern von nach 1960
- Nr. 24 bis 36: 4-gesch. Wohnhäuser. teils von um 1920
- Bernhard-Krause-Straße Nr. 5 Ecke Nordstraße: 4-gesch. Wohnhaus
- Nonnenstraße Nr. 8 Ecke Nordstraße: 2-gesch. älteres Wohnhaus mit der Initiative Jugendhilfe Bremerhaven
- Nr. 45: 1-gesch. älteres Giebelhaus von um 1905 (?)
- Nr. 67/69:[5] 4. gesch. Wohnhaus mit Staffelgeschoss von 2018/19 nach Plänen von Lutz Padberg; früher Standort eines 1-gesch. Einkaufsmarktes sowie der Sparkasse
- Nr. 79 bis 85 Vier 4-gesch. ältere Wohn- und Geschäftshäuser von um 1910 mit u. a. der Apotheke am Flötenkiel (Nr. 85)
- Nr. 80: 4-gesch. Atlantic Hotel am Flötenkiel
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harry Gabcke, Renate Gabcke, Herbert Körtge, Manfred Ernst: Bremerhaven in zwei Jahrhunderten; Band I bis III von 1827 bis 1991. Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft, Bremerhaven 1989/1991, ISBN 3-927857-00-9, ISBN 3-927857-37-8, ISBN 3-927857-22-X.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Herbert Körtge: Die Straßennamen der Seestadt Bremerhaven.
- ↑ Die Geschichte der Bremerhavener Straßenbahn. EK-Verlag Betting GmbH, Freiburg, S. 8, Foto am Flötenkiel (Stadtbildstelle Bremerhaven).
- ↑ VGB Fahrplan für Straßenbahn, Obus und Omnibus. (PDF; 4,2 MB) gültig ab 1. März 1949, Inhaltsverzeichnis Seite 3. Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG, abgerufen am 14. Februar 2024.
- ↑ Denkmaldatenbank des LfD
- ↑ Hermann Schwiebert: Die Nordstraße verändert ihr Gesicht. In: DeichSPIEGEL Das online Magazin aus Bremerhaven. 28. Dezember 2019, abgerufen am 28. Dezember 2019.
Koordinaten: 53° 34′ 10,1″ N, 8° 35′ 34,5″ O