Nowa Łubianka

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Nowa Łubianka (deutsch Neu Lebehnke, früher auch Neu-Lebehnke) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Szydłowo (Groß Wittenberg) im Powiat Pilski (Schneidemühler Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa zwölf Kilometer ostsüdöstlich von Deutsch Krone (Wałcz), zehn Kilometer nördlich von Groß Wittenberg (Szydłowo) und drei Kilometer westnordwestlich von (Alt) Lebehnke (Stara Łubianka).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens, mit der die Wiedervereinigung Preußens einherging, kam die Region 1772 an Preußen zurück.

Die Streusiedlung Neu Lebehnke wurde im Rahmen der Urbarmachung des Netzebruchs angelegt, die von König Friedrich II. initiiert und mit der im Amt Lebehnke schon 1776 begonnen worden war.[1] 1818 gab es die Landgemeinde Neu Lebehnke noch nicht. Das Dorf Neu Lebehnke gehörte 1839 zum Gerichtsbezirk Jastrow[2] und war 1845 dem Land- und Stadtgericht Deutsch Krone zugeordnet.[3]

Um 1930 hatte die Gemeinde Neu Lebehnke eine 4 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet, auf dem Neu Lebehnke der einzige Wohnplatz war, standen 23 bewohnte Wohnhäuser.[4]

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Neu Lebehnke zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Neu Lebehnke war dem Amtsbezirk Lebehnke angegliedert.

Im Februar 1945 wurde Neu Lebehnke von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Neu Lebehnke wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Nowa Łubianka“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Neu Lebehnke vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1852 171 [5]
1864 180 darunter 51 Evangelische und 129 Katholiken[6]
1910 129 am 1. Dezember, darunter 44 Evangelische und 85 Katholiken; drei Personen mit polnischer Muttersprache[7]
1925 135 darunter 47 Evangelische und 88 Katholiken[4]
1933 129 [8]
1939 115 [8]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur Pfarrei Lebehnke.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neu Lebehnke, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Neu Lebehnke (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 225 (Google Books).
  2. W. F. C. Starke: Justiz-Verwaltungs-Statistik des Preussischen Staats, Band 1, Carl Heymann, Berlin 1839, S. 151–152, No. 143 (Google Books)
  3. Achilles Caesar von Vegesack: Westpreußisches Provinzialrecht, Band 1, Danzig 1845, S. 7, Abs. 4 (Google Books).
  4. a b Die Gemeinde Neu Lebehnke im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  5. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 341 (Google Books).
  6. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 62–63, Ziffer 150 (Google Books).
  7. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 61 (Google Books).
  8. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Koordinaten: 53° 14′ N, 16° 38′ O