O tempora, o mores

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O tempora, o mores! (lateinisch für „O [was für] Zeiten, o [was für] Sitten!“) ist eine lateinische Redensart, die auch heute noch den Wandel der Zeiten und Verfall der Sitten beklagen soll.

Zu ihrer bis heute währenden Bekanntheit hat beigetragen, dass Cicero sie in vier Reden verwendete:

70 v. Chr. in seiner zweiten Rede gegen Verres,[1] 63 v. Chr. in seiner ersten Rede gegen Catilina,[2] 57 v. Chr. in der Rede in eigener Sache[3] und 45 v. Chr. in seiner Rede für den König Deiotarus.[4]

Etwa hundert Jahre später zitiert der römische Dichter Martial diesen Ausspruch folgendermaßen:

„Dixerat ‚O mores!, O tempora‘ Tullius olim“ („Einst hatte Tullius [Cicero] gesagt: ‚O Sitten!, O Zeiten!‘“)

  • Georg Büchmann: Geflügelte Worte und Zitatenschatz. Johannes-Asmus-Verlag, Konstanz und Stuttgart 1950, S. 214
  • Andreas Haltenhoff u. a.: O tempora, o mores! Römische Werte und römische Literatur in den letzten Jahrzehnten der Republik (= Beiträge zur Altertumskunde Band 171). Saur, Leipzig / München 2003, ISBN 978-3-598-77720-2 (Teilweise deutsche und teilweise englische Texte).
  • Clifford A. Hull, Steven R. Perkins, Tracy Barr: Latein für Dummies. 2. Auflage, Wiley-CH, Weinheim 2013, ISBN 978-3-527-70971-7.
  • Heinrich G. Reichert: Lateinische Sentenzen. Essays. Dieterich, Wiesbaden 1948, S. 71
Commons: O tempora o mores – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Oratio in Catilinam Prima in Senatu Habita – Quellen und Volltexte (Latein)

Einzelnachweise

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  1. Cicero, In Verrem 2,4,56,1
  2. Cicero, In Catilinam 1,1,2
  3. Cicero, De domo sua 137,3
  4. Cicero, Pro rege Deiotaro 31,1