Olaf Seier

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Olaf Seier
Personalia
Voller Name Olaf Seier
Geburtstag 25. November 1958
Geburtsort DDR
Position Mittelfeldspieler

Olaf Seier, genannt „Leo“, (* 25. November 1958) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Spielerkarriere

Der Mittelfeldspieler begann seine Fußballkarriere 1970 bei der SG Dynamo Rostock-Mitte. Zwei Jahre später wechselte er in die Jugendabteilung des BFC Dynamo, wo er 1980 auch den Sprung in die erste Männermannschaft des Oberligisten und amtierenden DDR-Meisters schaffte. Bis 1983 kam Seier auf 35 Oberligaeinsätze in denen vier Tore erzielte sowie vier Europapokaleinsätze (ein Torerfolg).[1] Mit Dynamo wurde er drei mal Meister.

Nach der für ihn unbefriedigenden Saison 1982/1983 (er blieb ohne Oberliga-Einsatz) wechselte er vom BFC zum 1. FC Union Berlin. Obwohl er vom größten Rivalen der Köpenicker kam, konnte er sich im Laufe der Jahre zum Liebling der Union-Fans entwickeln. Bereits in seiner ersten Saison für den FCU war Seier eine prägende Figur auf dem Feld. Am letzten Spieltag der Saison schoss er beide Tore zum 2:0-Auswärtssieg bei Chemie Leipzig, womit er beiden Mannschaften bei Punkt- und Torgleichheit eine Relegation um den Klassenerhalt bescherte. In beiden Spielen behielten die Leipziger knapp die Oberhand, und Union stieg in die DDR-Liga ab.

Seier (links) zusammen mit René Unglaube im Kopfballduell gegen Riesaer Detlef Müller, 1987

Die Unioner schafften aber den sofortigen Wiederaufstieg und konnten in der Saison 1985/1986 mit Seier nicht nur einen sicheren Oberliga-Mittelfeldplatz belegen. Man erreichte außerdem das Finale des FDGB-Pokals (welches allerdings mit 1:5 gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig verloren ging) und spielte im Intertoto Cup gegen internationale Gegner. In den folgenden Jahren geriet der Verein aber zunehmend wieder in den Abstiegskampf und konnte 1989 schließlich nicht mehr die Klasse halten. Nachdem die „Eisernen“ zunächst den Wiederaufstieg und in der Saison 1990/1991 die Qualifikation für die 2. Bundesliga verpassten, wechselte „Leo“ – wie er von den Fans aufgrund seiner Frisur genannt wurde – nach Venezuela zum FC Caracas. In den acht Jahren beim 1. FC Union bestritt Seier insgesamt 226 Pflichtspiele und konnte dabei 49 Tore erzielen.

Drei Jahre später kehrte Seier zum Beginn der Saison 1994/1995 nach Berlin zurück und spielte für den Verbandsligisten 1. FC Lübars.[2]. Nachdem Lübars den Aufstieg in die Oberliga Nordost knapp verpasst hatte (man war punktgleich mit dem Berliner Meister Köpenicker SC), wechselte Seier zum Verbandsligakonkurrenten SV Preußen Berlin zunächst als Spielertrainer.[3] Allerdings lief es für den SV Preußen aufgrund finanzieller Probleme nicht erfolgreich. Nachdem 1996 der Abstieg noch knapp verhindert wurde, belegte Preußen im Folgejahr den letzten Platz (Seier selbst übernahm in der Winterpause noch einmal das Traineramt [4]). Im Jahr 1998 beendete Olaf Seier seine aktive Spielerkarriere dann endgültig und verließ den inzwischen in Weißenseer FC umbenannten Verein.

Trainerkarriere

Seiers erste Trainerstation nach seinem Karriereende wurde der Oberligist Köpenicker SC, wo er im November 1998 engagiert wurde und auf Anhieb einen sicheren Mittelfeldplatz erreichte.[5] In der Folgesaison konnte der Verein unter seiner Führung jedoch nicht den Klassenerhalt erreichen (aufgrund einer Spielklassenreform verblieben nur die ersten zehn Mannschaften in der Oberliga) und Seier musste kurz vor Saisonende seinen Platz räumen.[6] Danach war er kurzzeitig beim Bezirksligisten Sportfreunde Johannisthal tätig, musste dort aber ebenfalls vorzeitig seinen Stuhl räumen.[7]

Ab 2001 betreute er dann den Landesligisten FSV Fortuna Pankow, mit dem ihm in der ersten Saison auf Anhieb der Sprung in die Verbandsliga gelang. Doch danach ging es mit den Pankowern bergab, denn dem direkten Abstieg aus der Verbandsliga folgte ein Jahr später der Absturz aus der Landes- in die Bezirksliga. Nachdem Seier in der Saison 2004/2005 nicht die Rückkehr in die Landesliga gelang, verließ er Fortuna und ging zu seinem alten Verein Union zurück, um dort die zweite Herrenmannschaft zu betreuen. Nach drei Jahren wurde sein Vertrag dort aber nicht mehr verlängert, sodass Seier im Juli 2008 wieder Trainer beim Köpenicker SC wurde. Dort wurde im September 2009 entlassen.

Erfolge

  • 4x DDR-Meister: 1980 (ohne Einsatz), 1981, 1982 und 1983 (ohne Einsatz)
  • 2x Finalist im FDGB-Pokal: 1982 und 1986
  • 2x venezolanischer Meister: 1992 und 1994
  • 2x venezolanischer Pokalsieger: 1992 und 1994

Einzelnachweise

  1. „Alle BFC DYNAMO - Spieler auf einen Blick“, Fan-Page des BFC Dynamo.
  2. „Stadiongeflüster“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 11. Juli 1994.
  3. „Stadiongeflüster“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 20. Dezember 1995.
  4. „Stadiongeflüster“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 11. Dezember 1996.
  5. „Seier aufgestiegen“, Artikel im Berliner Kurier vom 3. November 1998.
  6. „Berliner Notizen“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 12. April 2000.
  7. „2001“, Artikel auf www.johannisthal.de (abgerufen am 15. September 2008).
Commons: Olaf Seier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Die Werkstatt GmbH, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-428-6.