Opopanax hispidus
Steifhaarige Gummiwurz | ||||||||||||
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Steifhaarige Gummiwurz (Opopanax hispidus), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Opopanax hispidus | ||||||||||||
(Friv.) Griseb. |
Die Steifhaarige Gummiwurz[1] (Opopanax hispidus), auch Breitblättriges Steckenkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gummiwurz (Opopanax) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Opopanax hispidus ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1 bis 3 Metern erreicht.
Die Grundblätter sind doppelt fiederschnittig. Die Blattabschnitte sind 20 bis 40 Millimeter groß[2], breit elliptisch und einfach bis dreischnittig. Die Laubblätter sind behaart, anfangs sind die Laubblätter an der Blattspindel oft zottig behaart.[1] Die Blattunterseite besitzt Sternhaare.[2]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der Doppeldoldige Blütenstand ist 6- bis 13-strahlig.[2] Die zwei bis fünf Hüll- und Hüllchenblätter sind linealisch.
Die Blüte ist zwittrig. Die Kronblätter sind gelb, eiförmig-länglich und eingeschlagen.[2]
Die Doppelachäne ist bei einer Länge von 7 bis 9 Millimetern[2] elliptisch und hat einen 2 bis 3 Millimeter breiten, dünnen Rand.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[3]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Opopanax hispidus handelt es sich um einen Schaft-Hemikryptophyten.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Opopanax hispidus kommt im östlichen Mittelmeerraum. vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südosteuropa bis zum Iran.[4] Es gibt Fundortangaben für Sardinien, Nordmazedonien, Albanien, Griechenland, Kreta, Bulgarien, Zypern, die Türkei, das Gebiet von Syrien und Libanon, Irak, den Kaukasusraum und den Iran.[4]
Opopanax hispidus gedeiht in Mitteleuropa auf Äckern, Brachland und Ruderalstellen in Höhenlagen von 0 bis 450 Metern.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Pastinaca opopanax durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 262.[4] In einer Gattung Opopanax konnte aber dieses Epitheton keine Verwendung finden. Die nächste gültige Beschreibung erfolgte 1835 von Imre Friváldszky von Friváld in Flora oder (allgemeine) botanische Zeitung Band 18, Teil 1, Seite 333 als Ferula hispida Friv. Diese Art wurde 1843 durch August Heinrich Rudolf Grisebach in Spicilegium Florae Rumelicae et Bithynicae Exhibens Synopsin Plantarum quas in aest. 1839 legit Auctor A. Grisebach Band 1, Teil 2/3, Seite 378 als Opopanax hispidus (Friv.) Griseb. in die Gattung Opopanax gestellt.[4]
Weitere Synonyme für Opopanax hispidus (Friv.) Griseb. sind: Opopanax orientalis Boiss.,[4] Ferula hispida Friv., Ferula opoponax Spreng., Malabaila orientalis Benth. & Hook.f., Opopanax siculus A.Huet ex Nym., Opopanax syriacus Boiss., Pastinaca hispida (Friv.) Fenzl, Pastinaca involucrata Stokes und Peucedanum syriacum (Boiss.) M.Hiroe.
Trivialnamen und Drogennamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der auch Breitblättriges Steckenkraut[5] genannten Pflanzenart, wird das, vor allem aus den unterirdischen Pflanzenteilen gewonnene, bitterschmeckende[6] Gummiharz auch 'Opopanax' (wie lateinisch opopanacum von griechisch opos, ‚Saft‘, und nax; früher auch succus nacis, ‚Saft der Nax‘, ein der Art ferula ähnliches „Kraut“, genannt[7]) oder 'Opoponax'[8] genannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ralf Jahn, Peter Schönfelder: Exkursionsflora für Kreta. Mit Beiträgen von Alfred Mayer und Martin Scheuerer. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1995, ISBN 3-8001-3478-0, S. 217.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Albert Thellung: Umbelliferae. S. 1359–1362. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 2. Verlag Carl Hanser, München 1965.
- ↑ a b c d e Thomas Gaskell Tutin: Opopanax Koch. S. 360. In: Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Band 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Opopanax hispidus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d e Ralf Hand: Apiaceae. Datenblatt Opopanax hispidus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. 2011.
- ↑ Hans Zotter: Antike Medizin. Die medizinische Sammelhandschrift Cod. Vindobonensis 93 in lateinischer und deutscher Sprache. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1980 (= Interpretationes ad codices. Band 2); 2., verbesserte Auflage ebenda 1986, ISBN 3-201-01310-2, S. 352–353 mit Anm. 432 (zur Pflanze Panatia; griechisch πάνακες „Allheilmittel“).
- ↑ Wilhelm Hassenstein, Hermann Virl: Das Feuerwerkbuch von 1420. 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Büchsenmeisterei. Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Übertragung ins Hochdeutsche und Erläuterungen von Wilhelm Hassenstein. Verlag der Deutschen Technik, München 1941, S. 110 (Oppopanacum, oppopanax).
- ↑ Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 26.
- ↑ Vgl. auch Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 149 („Opoponax: Gummiharz von Opoponax Chironium Koch, Opoponax Pastinaca L.“)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Meyer, Michael Hassler: Datenblatt mit Fotos bei Mittelmeer- und Alpenflora.