Oscar Suck

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Oscar (auch: Oskar) August Suck (* 22. August 1845 in Berlin; † 16. Juli 1904 in Karlsruhe) war ein deutscher Fotograf.

Lebensweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oskar Suck, Fotorevers von 1890
Oscar Suck, Fotorevers von 1893
Oscar Suck, Fotorevers von 1898
Werbeanzeige des Fotostudios von Oscar Suck in Karlsruhe von 1911 aus der „Sport im Bild“

Oscar Sucks Eltern waren Ernst August Suck (Lebensdaten unbekannt) und seine Ehefrau Wilhelmine (geb. Wilting, 1812–1894).[1] Der Berliner Hoffotograf Carl Suck (1833–1891) war sein älterer Bruder.[2]

Wann Oscar Suck von Berlin nach Karlsruhe umgezogen ist, ist nicht bekannt; möglicherweise im Jahr 1869. Im Jahr 1868 war er Mitglied (Nr. 117) im Deutschen Photographen-Verein, Berliner Bezirks-Verein; sein Studio befand sich damals Unter den Linden 24, also am selben Standort wie das Atelier seines Bruders Carl Suck.[3]

1869 gründete Oscar Suck zusammen mit dem Fotografen Wilhelm Schulz das Fotoatelier Schulz & Suck (auch: Schultz & Suck) in der Kaiserstraße 227 in Karlsruhe. Beide waren Hoffotografen.

Oscar Suck war zweimal verheiratet, zunächst ab 31. März 1872 mit Louisa Ruf (1851–1876), Metzgerstochter aus Mühlburg (bei Karlsruhe). Sie starb im Alter von nur 25 Jahren am 25. April 1876. Im selben Jahr, am 26. Oktober 1876, heiratete Oscar Suck ihre jüngere Schwester Karoline Ruf (1854–1939), die ihn um 35 Jahre überleben sollte.

Im Februar 1885 wurde Oskar Suck auf Empfehlung von Emil Hornig als auswärtiges Mitglied in die 1861 gegründete Photographische Gesellschaft in Wien aufgenommen.[4]

Ab 1890 führte Suck das Fotostudio in der Kaiserstraße 227 allein weiter, nachdem Wilhelm Schulz das Atelier Wilhelm Schulz & Cie. in der Erbprinzenstraße 3 in Karlsruhe gegründet hatte.[5]

1898 war Oscar Suck Teilnehmer der Vertrauensmänner-Versammlung des Rechtsschutzverbandes Deutscher Photographen in Berlin.[6]

Im Januar 1900 verlieh der Großherzog von Baden dem Hofphotographen Oscar Suck das Ritterkreuz vom Zähringer Löwenorden.[7]

1901 hatte Oskar Suck sein Studio in Karlsruhe der Kaiserstraße 223.[8]

Suck war vor allem Porträtfotograf. Unter den von dem Atelier Schulz & Suck Porträtierten waren auch Adelsangehörige, etwa Leopoldine von Baden, die Prinzessin Louise von Thurn und Taxis oder Viktoria von Baden und ihr Ehemann, der schwedische König Gustav V. Suck nahm aber auch Genre-Bilder[9], Stadtansichten[10] und Landschaften[11] auf. Aber auch die Momentaufnahmen Sucks, etwa vom Karlsruher Marktplatz oder von spielenden Kindergartenkindern,[12] standen in einem guten Ruf. Aufmerksamkeit in der Fachwelt fand eine aus mehreren Einzelaufnahmen zusammengesetzte Panorama-Aufnahme des Leichenzuges des Prinzen Ludwig von Baden.[13]

Oskar Suck war um 1900 unter den ersten Porträtfotografen, die ihre Modelle nicht mehr stets in einer im Fotostudio aufgebauten, aufwändigen Kulisse mit gemaltem Hintergrund etc. fotografierten, sondern auch vor neutralem, glatten Hintergrund.[14]

Die Mehrzahl der Fotografien von Kleidern der Modeschöpferin Emmy Schoch (1881–1968), die in der Vereinszeitschrift Die neue Frauentracht des Vereins für Verbesserung der Frauenkleidung abgedruckt wurden, stammten aus dem Atelier von Carl Suck.[15]

Fotografien von Oscar Suck wurden bei zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt (1873 in Wien, 1876 in München und in Philadelphia, 1877 in Karlsruhe, 1885 in Berlin und in Wien, 1886 in St. Louis und in Braunschweig, 1887 in Chicago, in Stuttgart und in Wien, 1888 in Melbourne, 1890 in Wien, 1891 in Dresden, 1893 in Hildesheim, 1900 in Frankfurt a. M.) und prämiert.

Suck starb am 16. Juli 1904 in Karlsruhe im Alter von knapp 59 Jahren.

Das Fotoatelier „Hofphotograph Oscar Suck, Kaiserstraße 223, Karlsruhe, gegründet 1869“ annocierte noch 1911, also sieben Jahre nach dem Tod Oscar Sucks, in der Zeitschrift Sport im Bild.[16]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Marktplatz in Karlsruhe, 1886, Fotografie: Oskar Suck

Auf den Rückseiten verschiedener Porträtfotografien von Oscar Suck ist verzeichnet, dass er folgende Auszeichnungen und Ehrungen erhielt:

  • Ernennung zum Hofphotographen
  • 1873 Wien,
  • 1876 München,
  • 1876 Philadelphia,
  • 1877 Karlsruhe, Goldene Medaille,
  • 1885 Berlin, Ehrendiplom,
  • 1885 Wien,
  • 1886 Wien, bronzene Gesellschafts-Medaille[17]
  • 1886 St. Louis, Silberne Medaille,[18]
  • 1886 Braunschweig,
  • 1887 Chicago, Goldene Medaille,
  • 1887 Stuttgart, Silberne Medaille,
  • 1887 Wien, Silberne Medaille (Voigtlaender-Stiftung),[19]
  • 1888 Melbourne, Silberne Medaille,
  • 1890 Wien, Goldene Medaille,
  • 1890 Wien, Große silberne Daguerre-Medaille,
  • Prämienverteilung der Photographischen Gesellschaft Wien 1890: Vermeil-Gesellschafts-Medaille für vorzügliche Porträts,[20]
  • 1891 Dresden, Silberne Medaille,
  • 1893 Hildesheim,
  • Januar 1900: Ritterkreuz vom Zähringer Löwenorden,[21]
  • August 1900: Goldene Medaille auf der Jubiläums-Ausstellung des Vereins zur Pflege der Photographie in Frankfurt a. M.[22]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oscar Suck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sterberegistereintrag Nr. 1080, Berlin, 2. September 1891, „Carl Suck“, eingesehen auf ancestry.com im Januar 2024
  2. „Kleine Mittheilungen“, in: Photographische Correspondenz 1891, Nr. 374, S. 546, https://archive.org/details/photographischek2818unse/page/546/mode/2up : „Carl Suck, Hof-Photograph in Berlin, […], ist am 2. September […] verschieden. Dieser ausgezeichnete Mann ist der Bruder unseres Mitgliedes, Oscar Suck, in Karlsruhe.“
  3. Photographische Mitteilungen, Verein zur Förderung der Photographie, 1868, S. 160, https://archive.org/details/bub_gb_SnRKAAAAYAAJ/page/n175/mode/2up
  4. Photographische Gesellschaft in Wien. Protokoll der Plenarversammlung vom 17. Februar 1885, in: Photographische Correspondenz 1885, Nr. 294, S. 91, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/Photographische_Korrespondenz_%28IA_photographischek2218unse%29.pdf
  5. Urheber Metadaten: Deutsche Fotothek (Delang, Kerstin), https://www.deutschefotothek.de/documents/kue/90028213; siehe auch: „Oscar Suck“, Stadtwiki Karlsruhe, https://ka.stadtwiki.net/Oscar_Suck
  6. siehe: Gruppenbild „Die Teilnehmer der Vertrauensmänner-Versammlung des Rechtsschutzverbandes Deutscher Photographen in Berlin“, in: Das Atelier des Photographen, 1898, Aufnahme von F. Kullrich-Berlin, Verlag von Wilhelm Knapp in Halle an der Saale, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Die_Teilnehmer_der_Vertrauensm%C3%A4nner-Versammlung_des_Rechtsschutzverbandes_Deutscher_Photographen_in_Berlin._Kunstdruck_nach_Fotografie_von_F._Kullrich,_1898.jpg
  7. „Auszeichnungen“, in: Photographische Chronik Nr. 4, 7. Januar 1900, S. 26, https://archive.org/details/bub_gb_u7saAAAAYAAJ/page/25/mode/2up
  8. Badische Presse, Generalanzeiger der Residenz Karlsruhe und des Großherzogtums Baden, Mittagausgabe, Di., 30.07.1901, S. 4, https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/IV2U7YYWOTT2753JO4LMRL5MYQ3O4SYM?query=%22Hofphotograph+Suck%22&hit=3&issuepage=4 „Eine Belohnung von 50 Mark ist laut Ausschreiben der Staatsanwaltschaft auf die Ermittelung des Thäters gesetzt, der in der Nacht auf 22. Juli d. J. die Spiegelscheiben am Schaufenster der Häuser Kaiserstraße Nr. 223 (Hofphotograph Suck) und Nr. 221 (A. Glock) durch Einkratzen beschädigt.“
  9. „Zum Schlusse lenkt der Vorsitzende die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf eine grosse Collection von 80 Blättern Schwarzwalder und Allgäuer Typen, hergestellt von den Herren Schulz und Suck in Carlsruhe, u. zw. in Grossquart-Format, …“ in: Photographische Gesellschaft in Wien. Protokoll der Plenarversammlung vom 6. December 1887. Photographische Correspondenz 1888, Nr. 328, S. 34, https://archive.org/details/photographischek2518unse/page/34/mode/2up
  10. „Kleine Mitteilungen aus Baden“, in: General-Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung, Di., 10. Juli 1906. S. 4, https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/IGF35EIWPQGJC3UQVLGO4QUUQHHFMZAP?query=%22Hofphotograph+Suck%22&hit=1&issuepage=4 : „— Der Maler Professor Schönleber und der Hofphotograph Suck von Karlsruhe machen zurzeit von einem eigens unterhalb der protestantischen Kirche in Kleinlaufenburg erstellten Gerüste aus photographische Aufnahmen von Laufenburg, wie die »Konst. Ztg.« hört, im Auftrage der Regierung, vornehmlich um die durch das Kraftübertragungswerk dem Untergang geweihten Stromschnellen, die gegenwärtig einen imposanten Anblick bieten, im Bilde festzuhalten.—“
  11. „Herr Ch. Scolik exponirt von der Firma Schultz und Suck in Karlsruhe 24 Winterlandschaften in Quartformat … “, in: Photographische Korrespondenz, 1888, Nr. 331, S. 180, https://archive.org/details/photographischek2518unse/page/180/mode/2up
  12. Oscar Suck, „Ueber Moment-Aufnahmen“, in: Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik 1.1887, S. 227/228, https://doi.org/10.11588/diglit.42281.51
  13. „Herr Scolik bemerkt zu den von ihm zur Vorlage gebrachten Momentaufnahmen der Herren Hof-Photographen Schultz & Suck in Carlsruhe, darstellend den Leichenzug des Prinzen Ludwig von Baden, dass dieselben nicht allein durch ihre technische Vollendung, sondern auch dadurch werthvoll seien, dass diese Aufnahmen nicht blos einzelne Partien, sondern den ganzen Zug zur Anschauung bringen, indem jedes Bild an das vorhergehende anschliesst und von dem nachfolgenden ergänzt wird, so dass also keine einzige an dem Leichenzuge betheiligte Figur verloren ging. Redner bemerkt, es sei jedenfalls von Vortheil, durch solche anschliessende Aufnahmeserien interessante Festacte, Feierlichkeiten und Aufzüge mit grösster Treue in ihrer ganzen Vollständigkeit wiedergeben zu können.“, in: Photographische Correspondenz 1888, Nr. 333, S. 265, https://archive.org/details/photographischek2518unse/page/264/mode/2up
  14. „Zu unseren Kunstbeilagen und Abbildungen im Text“, in: Photographische Chronik Nr. 28, 1. April 1900, S. 173, https://archive.org/details/bub_gb_u7saAAAAYAAJ/page/173/mode/2up : „Die Spezialität Oscar Sucks, Herstellung eleganter, feiner Frauenbildnisse, ist in dieser Nummer durch drei sehr schöne Damenporträts vertreten, in denen wir Suck auch einmal vor einem vollkommen oder fast glatten Grunde arbeiten sehen, …“. Siehe auch: „Zu unseren Kunstbeilagen und Abbildungen im Text“, in: Photographische Chronik Nr. 44, 27. Mai 1900, S. 281, https://archive.org/details/bub_gb_u7saAAAAYAAJ/page/281/mode/2up : „Unsere heutige Porträttafel stammt aus dem Atelier von Oscar Suck-Karlsruhe, und wir erkennen auch in ihr das Streben, welches heute die besten Photographen beseelt, mit dem Althergebrachten zu brechen und an die Stelle des Konventionellen das Empfundene und Charakteristische zu setzen. Suck bricht dabei auch mit der so oft bei ihm bewunderten Technik der Verwendung stilgerechter und geschmackvoller Arrangements und der liebevollen Wiedergabe interessanter Innenräume, …“
  15. Aliena Guggenberger, „Das System Reformkleid. Die Karlsruher Modeschöpferin Emmy Schoch und die Erneuerung der Frauenkleidung um 1900“, Inaugural-Dissertation, Augsburg 2023, S. 88, https://edoc.ub.uni-muenchen.de/31673/1/Guggenberger_Aliena.pdf
  16. Siehe z. B. Sport im Bild Nr. 2/ 1911, S. 53, https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=sib&datum=19110004&query=(text:%22Oscar+Suck%22)&ref=anno-search&seite=53
  17. siehe: „Prämienverleihung der Photographischen Gesellschaft in Wien und Zuerkennung von Geldpreisen, Anerkennungsdiplomen, Voigtländer- und Vereins-Medaillen für verdienstvolle Leistungen. […] 11. An Herrn Oscar Suck (Firma Schultz & Suck) in Karlsruhe, für seine vorgelegten Genrebilder und Interieurs: »Die bronzene Gesellschafts-Medaille«“, in: Photographische Correspondenz 1886, Nr. 305, S. 88, https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=phc&datum=18860004&query=(text:%22Oscar+Suck%22)&ref=anno-search&seite=90
  18. Silber-Medaille für Schultz & Suck bei der St. Louis Convention; siehe: Anthony's photographic bulletin, Vol. XVII. (17.), No. 13, 10. Juli 1886, S. 391, https://archive.org/details/anthonysphotogr86newy/page/390/mode/2up , The Prizes Awarded at the St. Louis Convention, Association Prizes for Foreign Exhibits, Silver Medals — Schultz & Suck, Germany, for portraits
  19. Photographische Korrespondenz, Nr. 329, 1888, S. 69, https://archive.org/details/photographischek2518unse/page/68/mode/2up , Vereins- und Personalnachrichten, Prämienverleihung der Photographischen Gesellschaft, Zuerkennung von Auszeichnungen für verdienstvolle Leistungen, 16. Herrn Oscar Suck (Firma Schultz & Suck), Hof-Photograph in Carlsruhe, für seine Porträt- und Trachten-Aufnahmen, die silberne Voigtländer-Medaille.
  20. Photographische Correspondenz 1890, Nr. 353, S. 80, https://archive.org/details/photographischek2718unse/page/80/mode/2up
  21. „Auszeichnungen“, in: Photographische Chronik Nr. 4, 7. Januar 1900, S. 26, https://archive.org/details/bub_gb_u7saAAAAYAAJ/page/25/mode/2up
  22. Photographische Chronik Nr. 64, 5. August 1900, S. 410, https://archive.org/details/bub_gb_u7saAAAAYAAJ/page/409/mode/2up