Pöbelbach
Pöbelbach | ||
Der Pöbelbach bei Oberpöbel | ||
Daten | ||
Lage | Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Rote Weißeritz → Weißeritz → Elbe → Nordsee | |
Quelle | Westlich des Kahlebergs | |
Quellhöhe | 796 m[1] | |
Mündung | in Schmiedeberg in die Rote WeißeritzKoordinaten: 50° 50′ 12″ N, 13° 40′ 33″ O 50° 50′ 12″ N, 13° 40′ 33″ O
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Länge | ungefähr 12,5 km[2] | |
Abfluss am Pegel Bärenfels[3] AEo: 6,21 km² Lage: 5,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (15.11.1965) MNQ 1966–2015 MQ 1966–2015 Mq 1966–2015 MHQ 1966–2015 HHQ (12.08.2002) |
0 l/s 8 l/s 142 l/s 22,9 l/(s km²) 2,27 m³/s 20 m³/s |
Der Pöbelbach ist ein ungefähr 12,5 Kilometer[2] langer, linker Zufluss der Roten Weißeritz im sächsischen Osterzgebirge.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Pöbelbachs entspringt in einem anmoorigen Waldgebiet zwischen Pöbelknochen (833 m) und der Westflanke des Kahleberges auf dem Gemeindegebiet von Altenberg. Ein Teil seines Quellwassers wird dem Neugraben zugeführt,[4] welcher ein Quellfluss der Roten Weißeritz ist. Über einen Abschlag unmittelbar nördlich der Staatsstraße 182 zwischen Altenberg und Rehefeld kann das gesamte Wasser des Neugrabens dem Pöbelbach zugeführt werden.
Der Oberlauf des Bachs hat sich in der Kontaktzone des Erzgebirgsgneises und dem Schellerhauer Granit tief eingegraben, wodurch die Talform steilwandig wurde.[1] Im weiteren Verlauf bildet der Pöbelbach das Pöbeltal, in dem Anfang des 20. Jahrhunderts die Pöbeltalbahn eingerichtet werden sollte. In Schmiedeberg mündet das Gewässer von links in die Rote Weißeritz. Von der Ortslage Oberpöbel verläuft talabwärts eine Landstraße (S 183) bis nach Schmiedeberg.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Namensursprung ist nur schwer zu deuten. Es wird angenommen, dass er sich von einem slawischen Flurnamen ableitet und auf das Wort „popel“ (tschechisch) für „Asche“ hinweist, das im Zusammenhang mit einer früheren Pottaschebereitung durch Verbrennung von Holz verstanden werden kann.[1]
Der Pöbelbach ist namensgebend für die Dippoldiswalder Ortsteile Oberpöbel und Niederpöbel und den Berg Pöbelknochen[5] im Quellgebiet des Baches. Ehemalige Mühlen im Pöbelbachtal waren die Putzmühle[6] und die Schichtmühle in Oberpöbel.
Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im April 2020 wurde nach neunjähriger Bauzeit das Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel fertiggestellt. Es hat eine Höhe von 28 m über der Talsohle und einen Gesamtstauraum von 1,2 Millionen m³. Der Pöbelbach wird im Rückhaltebecken nicht dauerhaft gestaut und unterquert den Damm in einem 65 m langen Tunnel.[7][8][9]
Galerie
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Pegelhaus Bärenfels
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Baustelle für das Hochwasserrückhaltebecken (2014)
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Hochwasserrückhaltebecken, Ansicht aus stromabwärtiger Position
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Hochwasserrückhaltebecken, Ansicht aus stromaufwärtiger Position
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Um Altenberg, Geising und Lauenstein (= Werte der deutschen Heimat. Band 7). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1964, S. 27.
- ↑ a b mit Google Earth ausgemessen
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2015. (PDF; 9,5 MB) In: lhw.sachsen-anhalt.de. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2019, S. 113, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Neugraben. In: Um Altenberg, Geising und Lauenstein (= Werte der deutschen Heimat. Band 7). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1964, S. 87–89.
- ↑ Pöbelknochen. In: Um Altenberg, Geising und Lauenstein (= Werte der deutschen Heimat. Band 7). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1964, S. 83.
- ↑ Putzmühle. In: Um Altenberg, Geising und Lauenstein (= Werte der deutschen Heimat. Band 7). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1964, S. 28.
- ↑ Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel ist funktionstüchtig! Freigabe des Straßendurchlasses (S183). Sächsische Staatskanzlei, 30. April 2020, Dresden; abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Anonymus: Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel. Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, auf www.wasserwirtschaft.sachsen.de.
- ↑ Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen: Das Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel. Faltblatt auf www.publikationen.sachsen.de.