Palais Brühl-Marcolini

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Palais heute - Krankenhaus Friedrichstadt

Das Palais Brühl-Marcolini ist ein Palais in der ab 1670 bei Dresden angelegten Vorstadt Ostra im heutigen Stadtteil Friedrichstadt. Heute ist im Palais das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt untergebracht. Das Palais Brühl Marcolini ist nicht zu verwechseln mit dem Palais Marcolini im Waldschlösschenareal und dem ehemaligen Palais Brühl an der Brühlschen Terrasse.

Bauphasen

Eingang des Palais von der Friedrichstrasse
Neptunbrunnen

Das Palais wurde 1719 von Johann Christoph von Naumann für die Fürstin von Teschen Ursula Katharina Lubomirska erbaut.

Ab 1736 ließ der neue Besitzer Graf Heinrich von Brühl das Palais durch Johann Christoph Knöffel umgestalten. Dabei wurde das Palais um eine Orangerie und einen Französischen Garten ergänzt. Die Hauptachse führt zum Neptunbrunnen, der ab 1741 erbaut und 1744 durch Lorenzo Mattielli vollendet wurde.

Ab 1774 bauten Johann Daniel Schade und Johann Gottfried Kuntsch das Palais erneut um, diesmal für den neuen Besitzer Graf Camillo Marcolini. Der Figurenschmuck wurde von Johann Baptist Dorsch und Thaddäus Ignatius Wiskotschill gefertigt. Dorsch schuf zwei Sandsteinlöwen am Hauptportal, zwei Hermen und das gräfliche Wappen; Wiskotschill Laternen, weitere Hermen und Gartenfiguren, die später in der Bürgerwiese aufgestellt wurden. Durch die Luftangriffe auf Dresden 1945 wurde diese Skulpturen teilweise beschädigt.

Im Jahr 1835 richtete der neue Besitzer Stadtrat Carl Ernst Werner Mietwohnungen im Palais ein. Zu den Mietern zählten unter anderem der Bildhauer Ernst Julius Hähnel und der Komponist Richard Wagner.

Heutige Situation

Heute sind das barocke Palaisgebäude mit Chinesisischem und Pompejanischem Zimmer erhalten. Die Malereien im Pompejanischem Zimmer stammen von Johann Ludwig Giesel. Seit 1849 ist das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt im Palais untergebracht. Dazu wurde Ergänzungsbauten und Umbauten vorgenommen, dadurch gingen der Französische Garten und die Hauptachse verloren

Historische Ereignisse im Palais

Am 10. Juni 1813 bezog Napoleon Bonaparte das Palais. Hier kam es am 26. Juni 1813 zu einem Treffen mit Fürst Metternich. Metternichs Versuch, Napoleon zu Zugeständnissen in Polen, Preußen, Norddeutschland und Illyrien zu bewegen, scheiterte. Österreich trat daher am 11. August 1813 in den Krieg ein, und im Bündnisvertrag von Teplitz vom 9. September 1813 wurde als Kriegsziel die Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts festgelegt.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1994, ISBN 3-364-00300-9.
  • Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.

Koordinaten: 51° 3′ 34″ N, 13° 43′ 5,6″ O