Parisier

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Goldmünze der Parisii, um ca. 100-50 v. Chr., Musée Carnavalet, NM 4

Die Parisier (lateinisch Parisii) waren ein keltischer Stamm der Eisenzeit, welcher bis zur Zeit des römischen Imperiums am Seineufer lebte. Ihre größte „Stadt“ (Oppidum) war Lutetia Parisiorum, welche unter den Römern - nun Lutetia genannt - ein wichtiges Zentrum dieser Region wurde. Daraus ging später die Stadt Paris hervor.

Während des Gallienfeldzuges Julius Caesars (siehe Caesars De Bello Gallico) kämpften die Parisier auf der Seite des Vercingetorix gegen die römischen Eroberer. Es ist möglich, dass nach ihrer Niederlage einige von ihnen nach Britannien flohen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass schon während der Wellen der belgischen Immigration Parisier nach Britannien ausgewandert waren.

Die römisch-britischen Parisierstämme nahe East Yorkshire und Humberside in Britannien stammen jedoch mit großer Sicherheit von dem keltischen Stamm ab.

Die Bestattungsriten beider Stämme unterschieden sich nur minimal, und die Arras Kultur (engl.), welche rund um East Yorkshire in der früheren La-Tène-Zeit angesiedelt war, zeigt eindeutige kontinentale Einflüsse.

Hinweise auf Begräbnisse, bei denen der Verstorbene in ein fahrbares Fahrzeug neben quadratischen Schubkarren gelegt wurde, wurden in beiden Regionen gefunden.

Manche Genealogen glauben, dass Nachnamen wie Paris, Parrish, O'Parish usw. ihren Ursprung bei diesem Stamm haben. Die stetige Welle der Einwanderer und die Anzahl von Eroberungen, die Großbritannien seit der Eisenzeit erlebt hat, spricht allerdings dagegen.

Siehe auch: Liste der keltischen Stämme

Commons: Parisii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: De Bello Gallico – Quellen und Volltexte