Patrice Vergriete

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Patrice Vergriete (2023)

Patrice Vergriete (* 4. Juli 1968 in Dunkerque, dt. Dünkirchen) ist ein französischer Politiker, der seit 9. Februar 2024 als Verkehrsminister in der Regierung von Ministerpräsident Gabriel Attal (RE) tätig ist. Zuvor war er Minister für Wohnungsbau und ab 2014 Bürgermeister der nordfranzösischen Industrie- und Hafenstadt Dünkirchen.

Familie und Ausbildung

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Geboren als Sohn einer Arbeiterfamilie wuchs er in Dünkirchen auf. Nach Abschluss des Abiturs besuchte er in Paris ein wissenschaftliches Vorbereitungsprogramms an der renommierten Lycée Louis-le-Grand. 1989 war er Absolvent der École polytechnique in Paris.[1] Im Anschluss erlangte er 1995 an der École nationale des ponts et chaussées sein Diplom und wurde Brücken-, Wasser- und Waldingenieur.[2]

Von 1993 bis 2023 war er Mitglied der Parti socialiste (PS). Sein beruflicher Einstieg begann bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Schloss La Muette, Paris. Danach stieg er in die Politik ein, war tätig für Minister im Kabinett und kehrte nach Dünkirchen zurück, wo er sich u.a. im Städtebau engagierte. Als Bürgermeister von Dünkirchen fiel in seine Amtszeit die dauerhafte Einführung ab September 2018 des kostenlosem öffentlichen Personennahverkehr (ÖVPN) mit rund 200.000 Einwohner in der Stadt Dünkirchen.[3][4] Le Monde beschrieb Vergriete in seiner dortigen Amtszeit von 2014 bis Anfang 2023 als „Hauptarchitekten der Reindustrialisierung“ der Stadt.[5] In der ersten Jahreshälfte 2023 wurde er kurzfristig Vorsitzender des Verwaltungsrats der französischen Agentur zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur (AFIT France).[6][7]

Am 23. Juli 2023 zog er als Minister für Wohnungsbau in das Kabinett Borne ein. Im Rahmen der Kabinettsumbildung Attal wurde er zum Verkehrsminister ernannt, ein Amt das Christophe Béchu (Horizons), dem Minister Minister für den ökologischen Übergang und territorialen Zusammenhalt unterstellt ist.[8][9]

Die Deutsche Verkehrs-Zeitung beschreibt Patrice Vergriete und seine Funktion wie folgt: „Zu wichtigen Aufgaben des neuen Verkehrsministers, der laut der französischen Publikation „Transport Info“ wegen seiner Größe den Spitznamen „Doppelmeter“ trägt, gehören der Klimaschutz und die Finanzierung des Verkehrssystems. Er soll sich auch darum kümmern, wie es nach der von der Europäische Kommission geforderten Aufspaltung[10] von Fret SNCF mit dem Schienengüterverkehr im Land weitergeht.“[11]


Commons: Patrice Vergriete – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Association des anciens élèves et diplômés de l'École polytechnique - AX. Abgerufen am 26. Juli 2024 (französisch).
  2. Arrêté du 20 mai 1996 portant attribution du diplôme d'ingénieur de l'Ecole nationale des ponts et chaussées à des élèves sortis en 1995. (gouv.fr [abgerufen am 26. Juli 2024]).
  3. Dünkirchen führt Gratis-ÖPNV ein. In: Der Spiegel. 29. Juni 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Juli 2024]).
  4. LOK Report - Frankreich: Fünfter Jahrestag der kostenlosen ÖPNV-Nutzung in Dunkerque. Abgerufen am 26. Juli 2024 (deutsch).
  5. Reindustrialization is a fragile bulwark against the rise of the far right in France. In: Le Monde.fr. 25. Juni 2024 (lemonde.fr [abgerufen am 26. Juli 2024]).
  6. COMMUNIQUÉ DE PRESSE CONSEIL D'ADMINISTRATION du 14 decembre 2022. Adoption du budget initial 2023 – Proposition de designer M. Patrice VERGRIETE, maire de Dunkerque, Président du Conseil d’administration de l’AFIT France. afit-france.fr, 14. Dezember 2022, abgerufen am 26. Juli 2024.
  7. Patrice Vergriete ist neuer Verkehrsminister in Frankreich. Abgerufen am 26. Juli 2024.
  8. Nomination du Gouvernement. 8. Februar 2024, abgerufen am 26. Juli 2024 (französisch).
  9. Macron completes painstaking reshuffle with EU affairs, health, energy appointments. 8. Februar 2024, abgerufen am 26. Juli 2024 (britisches Englisch).
  10. Neue Struktur kommt: Fret SNCF kämpft um das Überleben. In: CARGO JOURNAL. 11. Dezember 2023, abgerufen am 26. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  11. Login - DVZ. Abgerufen am 26. Juli 2024.