Paul Wiegler

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Paul Wiegler (* 15. September 1878 in Frankfurt/Main; † 23. August 1949 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Paul Wiegler war der Sohn eines Gymnasiallehrers. Er studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte, wechselte jedoch früh zum Journalismus. Er war als Redakteur und Theaterkritiker in diversen deutschen Städten tätig und schrieb u.a. für das "Berliner Tageblatt", die Prager "Bohemia" und die "Schaubühne". Von 1913 bis 1925 war Wiegler Leiter der Romanabteilung im Berliner Ullstein-Verlag. Danach wirkte er in erster Linie als Essayist. Auch während des Dritten Reiches konnte Wiegler dank seiner neutralen Einstellung zum herrschenden Regime weiter publizieren, u.a. 1934 seinen einzigen Roman "Das Haus an der Moldau". - Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging Wiegler nach Ost-Berlin und wirkte dort als stellvertretender Chefredakteur der Zeitung "Nacht-Expreß" sowie später als Lektor im neugegründeten Aufbau-Verlag. Daneben zählte er zu den Mitbegründern des Kulturbundes und der Literaturzeitschrift "Sinn und Form".

Paul Wieglers Werk besteht aus literaturhistorischen Arbeiten mit Schwerpunkten auf der deutschen und der französischen Literaturgeschichte, sowie aus historischen, kulturhistorischen und biografischen Essays. In seinem Roman "Das Haus an der Moldau" schildert der Autor die Endphase und den Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie am Beispiel eines Prager Juristen. - Von Bedeutung ist auch Paul Wieglers Wirken als Übersetzer französischer Klassiker ins Deutsche. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Werke

  • Geschichte der deutschen Philosophie im neunzehnten Jahrhundert, Berlin 1901 (zusammen mit Karl Julius Duboc)
  • Französische Rebellen, Berlin 1904
  • Maximilian Harden, Charlottenburg 1908
  • Geschichte der Weltliteratur, Berlin [u.a.] 1914
  • Figuren, Leipzig 1916
  • Anatole France, München 1920
  • Wallenstein, Berlin 1920
  • Die Weltliteratur im zwanzigsten Jahrhundert, Berlin 1922 (zusammen mit Richard Moritz Meyer)
  • Die große Liebe. Wie sie starben, Hellerau 1926
  • Wilhelm der Erste, Hellerau b. Dresden 1927
  • Der Antichrist, Hellerau bei Dresden 1928
  • Geschichte der deutschen Literatur, Berlin
    • 1. Von der Gotik bis zu Goethes Tod, 1930
    • 2. Von der Romantik bis zur Gegenwart, 1930
  • Das Haus an der Moldau, Berlin 1934.
    • Neuauflage mit einem Nachwort von Hans J. Schütz. Insel Taschenbuch, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-458-33037-2.
  • Schicksale und Verbrechen, Berlin 1935
  • Könige von Frankreich, Berlin 1936
  • Verräter und Verschwörer, Berlin 1937
  • Glanz und Niedergang der Bourbonen, Berlin 1938
  • Josef Kainz, Berlin 1941
  • Johann Wolfgang Goethe, Berlin 1946
  • Ludwig van Beethoven, Berlin 1946
  • Gespenster, Baden-Baden 1947
  • Tageslauf der Unsterblichen, München 1950

Herausgeberschaft

Übersetzungen