St. Paulus (Worms)
Die Kirche St. Paulus in Worms hat eine über tausendjährige bewegte Geschichte. Heute ist sie die Klosterkirche des Wormser Dominikanerklosters.
Geschichte
Bischof Burchard von Worms errichtete ab 1002 eine Stiftskirche auf den Fundamenten der Salierburg. Es handelte sich damals um eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit drei Apsiden im Osten und zwei runden Türmen im Westen. Im 13. Jahrhundert wurde der Ostchor zu einer fünfseitigen Apsis umgebaut. Die Türme erhielten Dächer im byzantinischen Stil der Jerusalemer Grabeskirche. Nördlich der Kirche entstanden die Stiftsgebäude mit einem gotischen Kreuzgang. 1689 wurde die Kirche im pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört und Anfangs des 18. Jahrhunderts als barocke Hallenkirche wieder aufgebaut. 1797 wurde das Stift durch die Franzosen aufgehoben und die Kirche diente erst als Warenlager und ab 1880 als Stadtmuseum. 1929 wurde sie Klosterkirche der Dominikaner. Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt und die barocken Deckengemälde zerstört. 1947 war sie wieder hergestellt und 1999 wurde sie gründlich renoviert.
Bau
Das Westportal aus Bronze ist eine verkleinerte Kopie der Bernwardstür des Hildesheimer Doms von 1015. Der barocke Hochaltar im Chor wurde 1718 für die Pfarrkirche St. Peter von Herrnsheim geschaffen und kam 1928 in die Pauluskirche. In der Altarinsel vorne im Kirchenschiff befinden sich Reliquien der Märtyrer Gratia, Castus und Gaudiosus. An den Säulen zum Chor stehen zwei lebensgroße Gipsfiguren aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, rechts Paulus, links Dominikus. Der Kreuzweg im Westwerk, gemalt um 1935 vom Dominikanerpater Lukas von Knackfuß, zeigt die Passionsgeschichte in der Szenerie des alten Worms.
Siehe auch
Literatur
- Josef Kleine Bornhorst (Hrsg.): St. Paulus Worms 1002-2002: Kollegiatstift - Museum - Dominikanerkloster, Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, 2002, ISBN 978-3929135367
Weblinks
Koordinaten: 49° 37′ 50,5″ N, 8° 21′ 56,1″ O