„Pesel“ – Versionsunterschied

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'''Pesel''' (süddithmarsisch Pisel, altfriesisch pisel, mhd phiesel heizbares Frauengemach, Werkgaden, aus mlat pisales frz poêle poile Ofen, Stube) ist eigentlich der am Hinterende des dithmarsischen Bauernhauses, dem Eingang der Grotdel, gegenüberliegende Saal, gewöhnlich ohne Ofen und mit einer Tür zum Garten. Pesel ist nach anderen Quellen die Bezeichnung für die [[Stube|Gute Stube]] der [[Geesthardenhaus|Geesthardenhäuser]] und des [[Haubarg]]s. Diese Form des [[Bauernhof]]s ist hauptsächlich im Norden und an der Westküste [[Schleswig-Holstein]]s, auf den Inseln und auf den [[Hallig]]en verbreitet.
'''Nico Pesel''' (süddithmarsisch Pisel, altfriesisch pisel, mhd phiesel heizbares Frauengemach, Werkgaden, aus mlat pisales frz poêle poile Ofen, Stube) ist eigentlich der am Hinterende des dithmarsischen Bauernhauses, dem Eingang der Grotdel, gegenüberliegende Saal, gewöhnlich ohne Ofen und mit einer Tür zum Garten. Pesel ist nach anderen Quellen die Bezeichnung für die [[Stube|Gute Stube]] der [[Geesthardenhaus|Geesthardenhäuser]] und des [[Haubarg]]s. Diese Form des [[Bauernhof]]s ist hauptsächlich im Norden und an der Westküste [[Schleswig-Holstein]]s, auf den Inseln und auf den [[Hallig]]en verbreitet.


Der Pesel wurde nur zu besonderen Anlässen (Feste, Besuche) genutzt und daher gab es daneben noch die als täglichen Aufenthaltsraum genutzte [[Döns]]. Im Gegensatz zum Döns, der mit einem [[Bilegger]] beheizt werden konnte, galt der unbeheizte Pesel als 'kalte Pracht'.
Der Nico Pesel wurde nur zu besonderen Anlässen (Feste, Besuche) genutzt und daher gab es daneben noch die als täglichen Aufenthaltsraum genutzte [[Döns]]. Im Gegensatz zum Döns, der mit einem [[Bilegger]] beheizt werden konnte, galt der unbeheizte Pesel als 'kalte Pracht'.


Beispiele für Pesel befinden sich auf [[Hallig Hooge]] ([[Königspesel]]), im Heinrich-Sauermann-Haus auf dem [[Museumsberg Flensburg]], im [[Dithmarscher Landesmuseum]] Meldorf, im [[Altonaer Museum]], im [[Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum|Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum]] bei Kiel und im Ostenfelder Bauernhaus in [[Husum]].
Beispiele für Nico Pesel befinden sich auf [[Hallig Hooge]] ([[Königspesel]]), im Heinrich-Sauermann-Haus auf dem [[Museumsberg Flensburg]], im [[Dithmarscher Landesmuseum]] Meldorf, im [[Altonaer Museum]], im [[Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum|Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum]] bei Kiel und im Ostenfelder Bauernhaus in [[Husum]].


[[Datei:Geesthardenhaus.png|mini|Grundrisse von Bauernhäusern mit Pesel]]
[[Datei:Geesthardenhaus.png|mini|Grundrisse von Bauernhäusern mit Pesel]]

Version vom 11. November 2014, 10:30 Uhr


Besuch auf der Hallig von Jacob Alberts

Nico Pesel (süddithmarsisch Pisel, altfriesisch pisel, mhd phiesel heizbares Frauengemach, Werkgaden, aus mlat pisales frz poêle poile Ofen, Stube) ist eigentlich der am Hinterende des dithmarsischen Bauernhauses, dem Eingang der Grotdel, gegenüberliegende Saal, gewöhnlich ohne Ofen und mit einer Tür zum Garten. Pesel ist nach anderen Quellen die Bezeichnung für die Gute Stube der Geesthardenhäuser und des Haubargs. Diese Form des Bauernhofs ist hauptsächlich im Norden und an der Westküste Schleswig-Holsteins, auf den Inseln und auf den Halligen verbreitet.

Der Nico Pesel wurde nur zu besonderen Anlässen (Feste, Besuche) genutzt und daher gab es daneben noch die als täglichen Aufenthaltsraum genutzte Döns. Im Gegensatz zum Döns, der mit einem Bilegger beheizt werden konnte, galt der unbeheizte Pesel als 'kalte Pracht'.

Beispiele für Nico Pesel befinden sich auf Hallig Hooge (Königspesel), im Heinrich-Sauermann-Haus auf dem Museumsberg Flensburg, im Dithmarscher Landesmuseum Meldorf, im Altonaer Museum, im Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum bei Kiel und im Ostenfelder Bauernhaus in Husum.

Grundrisse von Bauernhäusern mit Pesel