Pfarrhof (Ramsau bei Berchtesgaden)

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Pfarrhaus in Ramsau

Der Pfarrhof der römisch-katholischen Pfarrei St. Sebastian Ramsau in Ramsau bei Berchtesgaden ist Teil des zentral gelegenen, denkmalgeschützten Ensembles „Pfarrkirche St. Sebastian mit Umgebung“, zu dem neben der Pfarrkirche unter anderem auch der historische Friedhof und das Mesnerhaus gehören.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1659 westlich von der Pfarrkirche fertiggestellte, zweigeschossige Bau mit Schopfwalmdach, Giebelluke und Nagelfluh-Portal besitzt drei bzw. fünf Fensterachsen. Im gesprengten Giebel über dem Portal steht in einer Nische die Figur eines Heiligen.[2]

Joseph Mohr unterbrach den Weg zu seinem Dienstantritt in Mariapfarr unter anderen auch am Ramsauer Pfarrhof und wurde in der Pfarrei von Ende August bis zum 10. Oktober 1815 als Pfarrgehilfe eingesetzt.[3] In Mariapfarr verfasste Mohr dann 1816[4] das Gedicht Stille Nacht, heilige Nacht, das zwei Jahre später den Text des weltbekannten Weihnachtsliedes bilden sollte.[5]

Der Pfarrhof ist ein nachqualifiziertes Einzeldenkmal.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pfarrhof (Ramsau bei Berchtesgaden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Gemeinde Ramsau b.Berchtesgaden, PDF S. 1 von 10 Seiten siehe E-1-72-129-1, online unter geodaten.bayern.de
  2. a b Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Gemeinde Ramsau b.Berchtesgaden, PDF S. 5 von 10 Seiten siehe D-1-72-129-54, online unter geodaten.bayern.de
  3. Hellmut Schöner (Hrsg.), A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973, S. 223–224
    Eintrag in der Ramsauer Pfarrchronik: „Josef Mohr (..) kam am 29. VIII. 1815, da er schon nach Mariapfarr in Lungau bestimmt war, hier an, und blieb mit Bewilligung des Hochwürdigsten Konsistoriums zur Aushilfe da bis 10. X. 1815, an welchem Tag er abgereist war.“ Ferner heißt es bei Helm: „M. war auf dem Wege zu seiner ersten Dienststelle, er wird nun beim Pfarramt in Ramsau wegen Übernachtung vorgesprochen haben.“
  4. Joseph Mohr: Weyhnachts-Lied. [I. e. Stille Nacht]. Arnsdorf 1816 (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  5. Otto Franz Gensichen: Mohr, Joseph Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 435.

Koordinaten: 47° 36′ 26,6″ N, 12° 53′ 39,7″ O