Pfarrkirche Sankt Martin am Wöllmißberg

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Die Pfarrkirche im Oktober 2013

Die Kirche hl. Martin[1] ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg in der Weststeiermark. Ihre Geschichte führt bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche wurde 1372 erstmals urkundlich genannt und war bis 1786 eine Filiale von Pfarrkirche Edelschrott. Im Ende des 17. Jahrhunderts wurde die damalige Kirche durch einen Neubau ersetzt, in welchen ältere Teile verbaut wurden.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick in Richtung des Hochaltares
Blick auf die Empore und die Orgel der Kirche

Im Westen der Kirche befindet sich ein Dachreiter mit Spitzhelm, welcher eine 1794 von Salesius Feltl gegossene Glocke beherbergt. An der südlichen Außenmauer findet man ein im Jahr 1956 von Franz Weiss angefertigtes Mosaik das den heiligen Martin zeigt. Am Dachboden über dem Chorscheidebogen hat sich die frühere, etwas niedrigere Giebelform des Kirchenschiffes erhalten.[2]

Das vierjochige Langhaus wird durch einen stark eingeschnürten, rundbogigen Fronbogen vom gleich breiten, einjochigen Chor getrennt. Der Chor hat einen geraden Schluss welcher noch aus dem Mittelalter stammt und spätromanische Fenster aufweist. Sowohl das Langhaus als auch der Chor werden von einem Stichkappentonnengewölbe überspannt. An den Chor ist die Sakristei angebaut, welche niedriger und schmäler als dieser ist. Die, laut einer Inschrift 1864 renovierte Empore aus Holz befindet sich im westlichen Teil des Langhauses. Sie sitzt auf vier Säulen und hat einen vorschwingenden Mittelteil.[2]

Der Hochaltar wurde um 1770 bis 1780 aufgestellt. Der links des Hochaltars stehende Marien- sowie der rechts des Hochaltars stehende Antoniusaltar stammen aus dem Jahr 1684 und wurden 1864 sowie 1915 restauriert. Die Kanzel stammt aus der zeit um 1700. Das Gehäuse der Orgel stammt aus der Zeit um 1720 bis 1730 und das Werk wurde 1914 von Matthäus Mauracher umgebaut.[2]

Die Deckenmalereien in der Tradition des Barocks im Langhaus wurden 1811 gemalt und 1912 restauriert. Ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes, den heiligen Martin sowie das Wappen der Leisser darstellendes Glasgemälde befindet sich heute im Universalmuseum Joanneum in Graz.[2] Ein Pietà-Relief über dem Eingangstor der Kirche wurde 1959 vom Bildhauer Alfred Schlosser geschaffen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5, S. 470–471.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pfarrkirche Sankt Martin am Wöllmißberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pfarre St. Martin am Wöllmißberg. www.katholische-kirche-steiermark.at, abgerufen am 19. Januar 2016 (deutsch).
  2. a b c d e Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5, S. 470–471.
  3. Gertrude Vanek: Der weststeirische Bildhauer Alfred Schlosser. Anmerkungen zur Ikonographie einer volkstümlichen Bilderwelt der Gegenwart. Diplomarbeit am Institut für Volkskunde der Karl-Franzens-Universität Graz 1998, S. 158

Koordinaten: 47° 0′ 38,5″ N, 15° 6′ 13,3″ O