„Pheidippides“ – Versionsunterschied

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Die Texte dieser beiden relativ späten Autoren bilden die einzigen Überlieferungen vom [[Marathon-Läufer]] (und sind im gleichnamigen Artikel im Wortlaut zitiert). Sie sind jedoch weniger Zeugnisse für die Geschichtlichkeit des Marathon-Läufers, sondern geben eher Anlass zum Zweifel an seiner Historizität. Daher wird die Frage nach der Geschichtlichkeit des Marathon-Läufers mit z.T. unterschiedlichen Begründungen heute überwiegend negativ beantwortet. Zu den einzelnen Begründungen für und gegen die Historizität siehe den Artikel Marathon-Läufer.
Die Texte dieser beiden relativ späten Autoren bilden die einzigen Überlieferungen vom [[Marathon-Läufer]] (und sind im gleichnamigen Artikel im Wortlaut zitiert). Sie sind jedoch weniger Zeugnisse für die Geschichtlichkeit des Marathon-Läufers, sondern geben eher Anlass zum Zweifel an seiner Historizität. Daher wird die Frage nach der Geschichtlichkeit des Marathon-Läufers mit z.T. unterschiedlichen Begründungen heute überwiegend negativ beantwortet. Zu den einzelnen Begründungen für und gegen die Historizität siehe den Artikel Marathon-Läufer.

== Zitat ==

''„Der antike Marathon-Läufer ist ein rundum tragischer Held: Er hieß nicht nur nicht Pheidippides, er ist nicht nur nicht von Marathon nach Athen gelaufen, er ist dort nicht nur nicht tot zusammengebrochen, es hat ihn nicht einmal gegeben. Er ist eine Erfindung viel später Geborener.“'' (Dieter Eckart, [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] vom 24. Oktober 1987) <ref>Zitiert nach der Website von [[Claudia Dreher]]: http://www.claudiadreher.de/ge/fss50-1.htm</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 19. August 2010, 15:49 Uhr

Pheidippides, auch Thersippos, Eukles und Philippides genannt, war nach der Überlieferung von Plutarch und Lukian von Samosata der legendäre Bote, der am 12. September 490 v. Chr. von Marathon nach Athen lief und an Erschöpfung auf dem Areopag verstarb, nachdem er die Nachricht vom Sieg über die Perser übermittelt hatte. Dieser sagenhafte Lauf über knapp 40 km ist das Vorbild für den modernen Marathonlauf, wobei sich die heutige Distanz von 42,195 km erst ab den Olympischen Sommerspielen 1908 etabliert hat. Die Legende geht auf ältere Überlieferungen des griechischen Historikers Herodot zurück, die jedoch in entscheidenden Punkten von ihr abweichen.

Herodots Überlieferung (5. Jh. v. Chr.)

Ende August des Jahres 490 vor Christus landeten die Streitkräfte des Achämenidenreichs unter Dareios I. auf dem griechischen Festland bei Marathon in der Absicht, die Stadtstaaten Griechenlands zu unterwerfen. Der athenische Herrscher Miltiades schickte deshalb einen Botenläufer namens Pheidippides mit einem Hilfsgesuch nach Sparta. Einen solchen Läufer nannte man im antiken Griechenland Hemerodromos (ἡμεροδρόμος).

Der Bote soll die Strecke von ca. 245 km in weniger als zwei Tagen zurückgelegt haben. Die Spartaner teilten ihm jedoch mit, dass sie ihr laufendes Fest Karneia nicht unterbrechen wollten und den Athenern frühestens in sechs Tagen militärischen Beistand leisten könnten, so dass die Athener in der Schlacht bei Marathon auf sich alleine gestellt waren.

Plutarch und Lukian (1. und 2. Jh. n. Chr.)

Erst Plutarch erzählt 500 Jahre nach diesen Ereignissen unter Berufung auf ein verlorengegangenes Werk des Herakleides Pontikos von einem Boten, der nach der Schlacht von Marathon nach Athen gelaufen sei, und nennt diesen Thersippos oder Eukles. Lukian griff diese Geschichte ein Jahrhundert später auf und gibt als Namen für den Läufer „Philippides“ an, was zu der Verschmelzung dieser legendären Gestalt mit dem historisch verbürgten Pheidippides beitrug.

Die Texte dieser beiden relativ späten Autoren bilden die einzigen Überlieferungen vom Marathon-Läufer (und sind im gleichnamigen Artikel im Wortlaut zitiert). Sie sind jedoch weniger Zeugnisse für die Geschichtlichkeit des Marathon-Läufers, sondern geben eher Anlass zum Zweifel an seiner Historizität. Daher wird die Frage nach der Geschichtlichkeit des Marathon-Läufers mit z.T. unterschiedlichen Begründungen heute überwiegend negativ beantwortet. Zu den einzelnen Begründungen für und gegen die Historizität siehe den Artikel Marathon-Läufer.

Siehe auch

Weblinks

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