Portal:Pharmazie/Blut-Hirn-Schranke

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Kapillarennetzwerk des Gehirns

Blut-Hirn-Schranke, auch Blut-Gehirn-Schranke, bezeichnet die selektive physiologische Barriere zwischen den Flüssigkeitsräumen des Blutkreislaufs und des Zentralnervensystems. Diese besondere Abgrenzung des Blutes vom extravasalen Raum in Gehirn und Rückenmark ist bei allen Landwirbeltieren (Tetrapoda) ausgebildet und ermöglicht die Aufrechterhltung eigener Milieubedingungen für das Nervengewebe (Homöostase).

Im Wesentlichen wird die Blut-Hirn-Schranke von Endothelzellen gebildet, welche die zerebralen kapillaren Blutgefäße innen auskleiden und über Tight Junctions eng miteinander verknüpft sind. Sie stellt einen hochselektiven Filter dar, über den die vom Gehirn benötigten Nährstoffe zugeführt und die entstandenen Stoffwechselprodukte abgeführt werden können, aber andererseits das Gehirn vor im Blut zirkulierenden Krankheitserregern, Toxinen und Botenstoffen geschützt wird. Die Schutzfunktion der Blut-Hirn-Schranke erschwert die medikamentöse Behandlung einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen, da auch viele Wirkstoffe diese Barriere nicht passieren können. Die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke ist ein aktuelles Forschungsgebiet, um auch solche Krankheiten behandeln zu können. – Zum Artikel…