Portal:Tanz/Artikelvorstellung/28

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Rudolf Nurejew, 1973 in London

Rudolf Chametowitsch Nurejew war ein russisch-österreichischer Tänzer. Er gilt als einer der besten männlichen Ballett-Tänzer des 20. Jahrhunderts. Nurejew wurde als Kind tatarischer Eltern in einem Zug der Transsibirischen Eisenbahn nahe Irkutsk geboren, als seine Mutter durch Sibirien nach Wladiwostok reiste, wo sein Vater als Soldat der Roten Armee stationiert war. Er wuchs in einem Dorf nahe Ufa im sowjetischen Baschkirien auf. In Ufa begann Nurejew mit dem Tanzen: Nach Erfahrungen im Volkstanz nahm er private Ballettstunden bei den ehemaligen professionellen Ballerinen Anna Udeltsova und Elena Vaitovich. Diese führten ihn in die Welt des klassischen Balletts ein und ermutigten Rudik, wie er zumeist genannt wurde, gegen den Widerstand seines Vaters und trotz seines fortgeschrittenen Alters – Rudolf war schon 17 Jahre alt – , eine staatliche Ballettausbildung in Leningrad anzufangen. 1955 begann er schließlich eine Ballett-Ausbildung am Choreografischen Institut Leningrad. Er kam durch sein Talent in die berühmte Männerklasse von Alexander Iwanowitsch Puschkin (unter anderem bildete Puschkin auch Mikhail Baryshnikov aus), musste aber in der sechsten Klasse anfangen und war in der Gruppe damit drei bis vier Jahre älter als die anderen Studenten. Seiner damaligen Ballett-Lehrerin für den klassischen Pas de deux Natalia Dudinskaja, einer ersten Solistin und langjährigen Ausbilderin der Waganowa-Ballettakademie im Kirow, verdankte Nurejew die Einarbeitung ins klassische Repertoire und seine tänzerische Verfeinerung, die insbesondere durch Ausdruck und Präsenz der Dudinskaja bei Nurejew Eindruck machten. Seine erste Solo-Rolle im Kirow als Partner der Dudinskaja hatte er am 20. November 1958 in einem von ihr favorisiertem Ballett, Laurentia. Der Erfolg in Laurentia sowie sein Aufsehen erregender Auftritt mit Alla Sizova in Le Corsaire auf dem Ballettwettbewerb in Moskau 1958 festigten Nurejews Position, und er wurde als Solist engagiert. Seine Partnerin in der Leningrader Zeit war vor allem Ninel Kugakpina, doch trat er auch weiter mit Natalia Dudinskaja (Laurentia) und Alla Sizova (Le Corsaire) auf. Bald schon genoss er das damals seltene Privileg, die Sowjetunion vorübergehend verlassen zu dürfen, und tanzte wieder mit Sizova im Le Corsaire in Wien beim Internationalen Jugend-Festival, wo sie trotz starker Konkurrenz eine Goldmedaille gewannen. ... Mehr