Portal Diskussion:Philosophie/Zitate

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Victor Eremita
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Da hast du ja schon einiges schönes vorgelegt, Lutz. Bei manchen Sachen würde ich mir noch eine Seitenzahl aus den kritisch editierten Werken wünschen, z.B. bei Nietzsche. Auch könnte man die Zitierweise noch etwas vereinheitlichen, wozu ich gleich einmal einen Vorschlag auf der Artikelseite machen werde. -- Tischbein-Ahe φιλο 17:54, 1. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Bisher ist das ein Sammelsurium, aus der Wikipedia zusammengesucht. Das war nicht sehr aufwändig. Vielmehr soll diese Vorlage einen Anreiz geben, darüber nachzudenken, wie das am Ende aussehen sollte. Sicherlich wäre es gut, Zitatkonventionen festzulegen. Mich würde zu diesem Zeitpunkt vor allem interessieren, eine akzeptierte Struktur zu verabschieden. Denn je mehr hier zusammenkommt, um so umfangreicher werden die Arbeiten bei einer eventuellen Umstrukturierung der Seite. Gruß Lutz Hartmann 22:24, 1. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Das Hegelfrauenzitat finde ich grenzwertig. Folgendes hätte ich beizusteuern:
  • „Da die Menschen in ihren Bestrebungen nicht bloß instinktmäßig, wie Tiere, und doch auch nicht, wie vernünftige Weltbürger, nach einem verabredeten Plane, im ganzen verfahren: so scheint auch keine planmäßige Geschichte (wie etwa von den Bienen oder Bibern) von ihnen möglich zu sein. Man kann sich eines gwissens Unwillens nicht erwehren, wenn man ihr Tun und Lassen auf der großen Weltbühne aufgestellt sieht; und, bei hin und wieder anscheinender Weisheit im einzelnen, doch endlich alles im großen aus Torheit, kindischer Eitelkeit, oft auch aus kindischer Bosheit und Zerstörungssucht zusammengewebt findet; wobei man am Ende nicht weiß, was man sich unserer auf ihre Vorzüge so eingebildete Gattung für einen Begriff machen soll.“ Immanuel Kant, Ideen zu einer allgemeinen Geschichte, A 388
  • „Weil es die kunstgemäße Methode [der Rhetorik] offensichtlich mit den Formen der Überzeugung zu tun hat, die Überzeugung aber eine Art von Beweis ist – wir sind nämlich dann am meisten überzeugt, wenn wir annehmen, dass etwas bewiesen wurde – [...]
  • „Zugleich sind auch die Menschen für das Wahre von Natur aus hinlänglich begabt, und meistens treffen sie auch die Wahrheit;“ Rhet. 1355b15f.
  • „Jeder staatliche Verband (polis) ist, wie wir sehen, eine Gemeinschaft von besonderer Art, und jede Gemeinschaft bildet sich, um ein Gut von besonderer Art zu verwirklichen – denn alle Menschen vollziehen alle Handlungen um eines Zweckes willen, nämlich um das zu erreichen, was ihnen als gut erscheint.“ Pol. I 1, 1252a1ff
  • „Daraus geht nun klar hervor, dass der Staat zu den Dingen zu zählen ist, die von Natur sind, und daß der Mensch nach (der Bestimmung) der Natur ein Lebewesen ist, das zum staatlichen Verband ist (zôon politikon).“ Pol. I 1, 1253a1ff.
  • „Die Menschen sind doch ungereimt. Die Freiheiten, die sie haben, gebrauchen sie nicht, sondern fordern immer die, die sie nicht haben; sie haben Denkfreiheit, sie fordern Rede- und Schreibfreiheit.“ Sören Kierkegaard Entweder Oder, Diapsalmata, S. 28
  • Ich wenigstens glaube dieses, daß kein weiser Mann der Meinung ist, irgendein Mensch fehle aus freier Wahl oder vollbringe irgendetwas Böses (αἰσχρά) oder Schlechtes (κακά) aus freier Wahl' (ἑκών), sondern sie wissen wohl, daß alle, welche Böses und Schlechtes tun, es unfreiwillig (ἄκων) tun“.<ref>Platon: Protagoras 345d9-e4</ref>
  • [D]ies wird nun eine lächerliche Rede, wenn ihr sagt, daß oftmals der Mensch, obgleich das Schlechte (τὸ κακόν) erkennend, daß es schlecht (κακόν), es dennoch tut, unerachtet ihm freistände, es nicht zu tun, weil er von der Lust getrieben wird und betäubt; und ihr dann auch wieder sagt, daß der Mensch das Gute erkennend, es dennoch nicht zu tun pflegt, der augenblicklichen Lust wegen und von dieser überwunden.<ref>Platon: Protagoras 355a6-b3</ref>
  • Das Glück ist „Tätigkeit der Seele gemäß der Gutheit (kat' aretên), und wenn es mehrere Arten der Gutheit gibt, im Sinn derjenigen, welche die beste und am meisten ein abschließendes Ziel (teleios) ist. Hinzufügen müssen wir noch: 'in einem ganzen Leben'. Denn eine Schwalbe macht noch keinen Frühling, auch nicht ein Tag. So macht auch ein Tag oder eine kurze Zeit keinen selig (makarios) und glücklich (eudaimôn).“ EN I 7, 1098a17-19.
  • „Unsere Ausführungen werden dann ausreichen, wenn ihre Klarheit und Bestimmtheit dem vorliegenden Stoff entspricht; denn man darf nicht bei allen Erörterungen denselben Grad von Genauigkeit (to akribes) suchen, sowenig wie bei handwerklichen Produkten. Die werthaften (kalos) und gerechten (dikaios) Handlungen, die die politische Wissenschaft untersucht, weisen große Unterschiede und Schwankungen auf, sodass man denken könnte, dass sie nur durch Konvention (nomos) und nicht von Natur aus (physis) richtig und gerecht sind.[...] Es muss also, wenn wir über solche Dinge und ausgehend von solchen Voraussetzungen reden, genügen, grob und im Umriss (typô) die Wahrheit aufzuzeigen; und wenn wir über dasjenige reden, was meistens (hôs epi to poly) der Fall ist, und dies zur Voraussetzung haben, muss es genügen, zu Folgerungen zu kommen, die ebenso beschaffen sind.

Auf dieselbe Weise muss daher auch jede Aussage aufgenommen werden. Denn einen gebildeten Menschen erkennt man daran, dass er in jeder Gattung der Dinge nur so viel Genauigkeit sucht, wie die Natur der Sache zulässt: Von einem Mathematiker bloße Plausibilitätsargumente zu akzeptieren ist ähnlich verfehlt, wie von einem Redner strenge Beweise zu verlangen.“ | Aristoteles, E.N. 1094b12-1095a2; Übersetzung Ursula Wolf.

--Victor Eremita 16:46, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten