Preußens Gloria
Preußens Gloria (Armeemarsch II, 143 (Armeemarsch II, 240) und Heeresmarsch II, 98) ist ein berühmter preußischer Marsch des 19. Jahrhunderts. Komponist war Musikdirektor Johann Gottfried Piefke (1815–1884) vom Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8 in Frankfurt an der Oder.
Geschichte
Preußens Gloria entstand 1871 nach dem Sieg Preußens und seiner Verbündeten über Frankreich im Deutsch-Französischen Krieg, der zur Gründung des deutschen Kaiserreiches führte. Zur Siegesparade der zurückgekehrten Truppen wurde der Marsch in Frankfurt (Oder) uraufgeführt. Da Piefke ihn danach nur zu besonderen Anlässen aufführen ließ, blieb der Marsch lange Zeit der breiten Öffentlichkeit unbekannt. 1898 zum ersten Mal im Druck erschienen, erreichte Preußens Gloria erst 1909 nach der Bearbeitung durch den Armee-Musikinspizienten Theodor Grawert seine große Popularität. 1911 wurde der Marsch in die preußische Armeemarschsammlung aufgenommen. Durch Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen fand er auch bei der Marine so großen Anklang, dass er auch als Marinemarsch gilt. Auch in den beiden Weltkriegen gehörte Preußens Gloria zum Standardrepertoire der deutschen Militärmusik und wurde oft bei militärischen Anlässen wie Siegesfeiern, Vereidigungen oder Feldparaden gespielt.
Noch heute ist Preußens Gloria wohl der populärste Heeresmarsch der Bundeswehr und wird deswegen auch in Film und Fernsehen wiederholt klischeehaft mit dem deutschen Militär in Verbindung gebracht.[1] Er wird häufig zu öffentlichen Anlässen, vor allem bei Staatsbesuchen, gespielt und ist unter anderem der Traditionsmarsch des Luftwaffenausbildungskommandos. Er zählt aber auch zum Standardrepertoire vieler ausländischer Militärmusiken. In Deutschland wird er aufgrund seines hohen Bekanntheitsgrades auch regelmäßig von Laienblasorchestern intoniert, so ist er z. B. der Standardmarsch bei den insbesondere im Rheinland, in Westfalen und in Waldeck populären Schützenfesten.