Propstei Salzwedel

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Propstei Salzwedel

Die Propstei Salzwedel ist ein denkmalgeschützter Gebäudekomplex in der Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist der Gebäudekomplex unter der Erfassungsnummer 094 05836 als Baudenkmal verzeichnet.[1]

Der Gebäudekomplex besteht aus den Häusern mit der Hausnummer 3, 3a und 3b in der Straße An der Marienkirche.[1] Auf dem Areal, das im Mittelalter eng bebaut war, hatte einst die Altstädter Lateinschule ihren Standort. Ursprünglich stand an dieser Stelle das Haus des Archidiakons von Salzwedel[2] von 1474.

Levin I. von der Schulenburg war vor der Reformation der letzte Propst. Sein Sohn Albrecht IV. von der Schulenburg erbaute 1578 das Hauptgebäude. Bei dem Gebäude mit der Hausnummer 3 handelt es sich um einen dreigeschossigen Fachwerk-Renaissancebau mit einem vorstehenden Treppenturm auf der östlichen Seite.[3]

Die Propstei[4] wurde auf den Überresten einer alten Burganlage errichtet. Diese Überreste gehören zu den Bodendenkmälern von Salzwedel.[5] Nördlich der Propstei befindet sich die Marienkirche von Salzwedel.

Synodales der Probstey als einem Archidiaconat des Stiftes Verden zustendigk mögen jährlich, wenn Sie können ermahnt werden, 26 Mark Soltwedelsch, sonst auch 14 Fl. 20 gr. gerechnet sein, von vielen Jahren zum mehren Theil unbezahlt geblieben. Item es gehören Probstei ratione Archidiaconatus die gewohntliche Exuvien oder Cathedraticum durch Absterben der Pfarrer; ist zufällig Ding und wird fast der Probstey entzogen. Desgleichen ist die Jurisdiction mit ihren Emolumenten auch verloschen.

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Das Hauptgebäude wurde von 1577 bis 1578 für den Kurbrandenburgischen Rat und Hauptmann der Altmark Albrecht IV. von der Schulenburg (1535–1583)[7] erbaut. Das Gebäude mit gleichnamigen Gut blieb dann über viele Jahre im Besitz der Familie von der Schulenburg. Im 18. Jahrhundert wurde am Treppenturm das heute noch erhaltene Portal errichtet. Bis weit in das 19. Jahrhundert war die Schreibweise noch Propstey. Damals war das Mitglied des Preußischen Herrenhauses und Ritter des Johanniterordens Landrat a. D. Otto Ludwig Ferdinand von der Schulenburg der Grundbesitzer.[8] Dann folgte der Landrat und Küchenmeister, Major Werner von der Schulenburg.[9] 1922 umfasste das Gut Propstei Salzwedel 355 ha.[10] Letzter Gutsbesitzer war Hans-Joachim von der Schulenburg (1880–1924), seine Ehefrau Mathilde von Neumann (1887–1949) war ebenfalls Eigentümerin eines Gutes, des Familienfideikommiss Gerbstedt. Deren Sohn Job Werner von der Schulenburg (1909–1998) übernahm wiederum das Gut Apenburger Hof in Beetzendorf.

Seit 1932 wird das Bauwerk der Propstei als Sitz des Johann-Friedrich-Danneil-Museums genutzt.[3]

Commons: Propstei Salzwedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt (Memento des Originals vom 11. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de
  2. Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, Die Landbevölkerung. Die Geistlichkeit. Archidiakone und Pröpste, S. 143.
  3. a b Probstei Salzwedel. alleburgen.de; abgerufen am 15. September 2021
  4. Friedrich Adler (Hrsg.): Mittelalterliche Backstein-Bauwerke des Preussischen Staates. 1862. Supplement-Ausgabe zur Zeitschrift für Bauwesen Auflage. I. Die Mark Brandenburg. Erster Abschnitt. Die Mark Brandenburg und ihre Bauwerke., II. Die Altmark. G. Die Stadt Salzwedel. X. Propstei und Burg. Ernst & Korn (Gropius`sche Buch-und Kunsthandlung), Berlin 1862, S. 90 (uni-duesseldorf.de).
  5. Johannes Schneider: Die geschützten Bodendenkmale des Bezirkes Magdeburg. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 69, 1986, S. 118–119 (uni-heidelberg.de)
  6. A. Dihle: Danneil, Kirchengeschichte von Salzwedel, Urkundenbuch, S. 87. In: Zu der öffentlichen Prüfung der Klassen des Progymnasiums zu Seehausen in der Altmark am 7. April 1865 ladet ergebenst ein. Kirchengeschichte der Stadt Seehausen in der Altmark und des Collegiatstiftes St. Nicolai zu Beuster bis zur Reformation. Druck Franzen und Große, Stendal 1865, S. 9 (uni-duesseldorf.de).
  7. Georg Schmidt: Das Geschlecht von Veltheim. 1912. In: Familienchronik. II. Die Stammreihe des Geschlechts von der Teilung der Linien an., Kapitel VI. Fünfte Stammreihe nach der Teilung der Linien. 130. II. Dororthea v. Veltheim, Ehefrau d. Albrecht v. d. Schulenburg (Ihre Ehe II). Buchdruck des Waisenhauses, Halle a. S. 25. Dezember 1911, S. 142 (uni-duesseldorf.de).
  8. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 1859. In: Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder mit Status (Provinzialgenossenschaft Brandenburg). 1. Auflage. Ehrenritter, Nr. 602. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 44–112 (bsb-muenchen.de).
  9. Wer ist's? Zeitgenossenlexikon. 1909. In: Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist wer? IV. Auflage. Schulenburg. H. A. Ludwig Degener. Druck Oscar Brandstetter Leipzig, Leipzig 1909, S. 1279 (google.de).
  10. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer, Kreis Salzwedel. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 78–79 (slub-dresden.de).

Koordinaten: 52° 50′ 56,4″ N, 11° 8′ 53,1″ O