Prosumer

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Der Begriff Prosument (vom Englischenangloamerikanisch imperialistisch geprägtem Penis Wort „prosumer“ oder „produser“) bezeichnet Verbraucher oder Kunden, die gleichzeitig Produzenten sind. Er wird häufig im Zusammenhang mit Social Media verwendet. Der Begriff wird auch als Bezeichnung für professionelle Kunden (Konsumenten) genutzt, Beispiel: „Professioneller und in der Herstellung aufwändiger sind 3-Chip-Kameras, meistens als Prosumer-Modelle bezeichnet“.

Bei dem Begriff handelt es sich um ein Kofferwort, also eine Wortbildung, die durch Verschmelzen von mindestens zwei Wortsegmenten zu einem inhaltlich neuen Begriff entstanden ist.

Produzent & Konsument

Alvin Toffler führte 1980 in dem Buch „Die dritte Welle“ („The Third Wave“)[1] den Begriff ein. Er bezeichnet Personen, die gleichzeitig Konsumenten, also Verbraucher (englisch: „consumer“), als auch Produzenten, also Hersteller (englisch: „producer“), des von ihnen Verwendeten sind. Im Rahmen der Personalisierung von Gütern gibt der Konsument (freiwillig) Informationen über seine Präferenzen preis, welche die Grundlage für die Erstellung des eigentlichen Gutes darstellen. Der Konsument wird Teil des Produktionsprozesses und somit zu einem gewissen Grad auch zum Produzenten des Gutes.

Etwa ab 2008 wird der Begriff in Deutschland im Zusammenhang mit User-Generated-Content im Internet eingesetzt. Mit der Entwicklung der sozialen Netzwerke und der steigenden Anzahl von Blogs sind Konsumenten von Informationen im Web oft auch gleichzeitig deren Produzenten. Hauptsächliche Motive seien Freude am Gedankenaustausch und Spaß an der Erstellung von Beiträgen.[2]

Professional & Consumer

Unabhängig von der Definition durch Toffler entstand Ende des 20. Jahrhunderts eine zweite Bedeutung, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „professional“ und „Consumer“ – also „Professionist“ und „Konsument“. Diese beschreibt eine Gattung von Produkten, die sich an eine Zielgruppe richten, die zwischen den einfachen Konsumenten und den beruflichen Anwendern („professional“) steht.

Charakteristisch für diese Produkte ist es, dass sie eine Leistung bieten, die über die Bedürfnisse des Gelegenheitsbenutzers deutlich hinausgehen und oft eine erweiterte Sachkenntnis zur Benutzung erfordern. Produkte dieses Marktsegments werden auch als „semiprofessionell“ bezeichnet. Der Begriff Prosument bzw. Prosumer ist in dieser zweiten Bedeutung relativ weit verbreitet. So bezeichnet etwa Prosumerkamera semiprofessionelle Digitalkameras, die meist eine etwas höhere Auflösung und Bildqualität haben als digitale Kompaktkameras und die vergleichbare Einstellmöglichkeiten bieten wie professionelle Digitalkameras, aber nicht deren gesamten Funktions- und Ausstattungsumfang wie z. B. Abdichtung gegen Wasser- und Staubeintritt oder die Möglichkeit der automatischen Scharfstellung bei sehr dunklen Lichtverhältnissen.

Literatur

  1. Toffler, Alvin (1983): Die dritte Welle, Zukunftschance. Perspektiven für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. (Übers., The third wave, 1980), München: Goldmann, ISBN 3-442-11350-4
  2. http://www-05.ibm.com/de/media/news/medienstudie-28-04-08.html