Reithalle

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Außenansicht einer Reithalle moderner Leichtbauweise
Innenansicht einer Reithalle mit Reithallenberegnung
Textile Reithalle
Reithalle des Landgestüts Redefin
Reithalle des Nationalgestüts Bábolna in Ungarn
Reithalle aus dem 17. Jahrhundert, Bolsover Castle, England

Eine Reithalle bezeichnet ein Gebäude (ein Teil einer Pferdesportanlage), das speziell für den Reitsport konzipiert ist.

Reithallen werden unter Berücksichtigung folgender Kriterien entworfen und konstruiert:

  • Die Reitbahn muss möglichst groß sein (wobei für dressurmäßige Arbeit kleinere Hallen den Vorteil bieten, die Pferde mehr biegen zu müssen).
  • In der Reitbahnfläche dürfen keine tragenden Stützen stehen, was innerhalb der Baugeschichte, insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert, zu besonderen weitgespannten Dachkonstruktionen führte, die bautechnikgeschichtlich von hohem Interesse sind.
  • Die Halle muss hohe, breite und leicht zu öffnende Tore haben, wobei die Öffnung der Tore oder der Bande nach Möglichkeit nicht in die Halle hineingehen sollten.
  • Der Einfall von Tageslicht sollte großflächig und auch von oben erfolgen.

Reithallen dienen der wetterunabhängigen Bewegungsmöglichkeit für Reiter und Pferde. Die gängigsten Baukonstruktionen sind: Holzleimbinder auf Holz- oder Stahlträgern, Stahlbinder oder Fachwerkbinder, ausgemauert oder mit Trapezblech/Sandwichelementen verkleidet. Oft findet man auch an die Halle angeschleppte Boxenställe. Zunehmend werden auch Reitzelte errichtet. Diese textilen Bauwerke bestehen in der Regel aus einer Aluminium-Konstruktion und einem hochfesten PVC-beschichteten Planendach sowie Windschutznetzen in den Wänden.

Die Errichtung von Reithallen ist im deutschen Sprachraum baugenehmigungspflichtig.

Reithallen sind in aller Regel ungeheizt, da dies für die Pferde gesünder ist, und haben meist Turniermaße von 20 m × 60 m oder von 20 m × 40 m und 25 m × 65 m.

Von großer Bedeutung ist in Reithallen die Bodenqualität. Ein guter Reitboden braucht eine gleichmäßige Befeuchtung zur Staubbindung, Pflege des Reitbodens und Erhaltung der Reitbarkeit, welche durch eine automatische Reitbodenberegnung – Bewässerung von oben – oder durch eine regulierbare Flutung – Bewässerung von unten, sogenannte Ebbe-Flut-Systeme – gewährleistet werden kann.

Besonderes Augenmerk sollte auf die Beleuchtung gelegt werden. Das Hell-Dunkel-Empfinden der Pferde macht eine gleichmäßige Ausleuchtung notwendig. Kunstlicht sollte blendfrei und diffus erzeugt werden, und die Lichtstärke sollte je nach Reitdisziplin regulierbar sein.

Hallen für besondere Zwecke

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Longierhalle im Landkreis Syke

Eine Longierhalle ist eine kleinere Halle zum Longieren von Pferden. Die meisten Longierhallen sind rund gebaut und haben Durchmesser von 16–24 m. Eckige Modelle haben Vorteile bei den Baukosten und gestatten den Pferden eine bessere räumliche Orientierung. Longierhallen sind genehmigungspflichtige Bauwerke.

Bekannte historische Reithallen

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  • Helmbrecht Boege: Konstruktion von Gebäudehüllen für die Pferdehaltung. In: Baubriefe Landwirtschaft. Nr. 49 – Pferdehaltung. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Hannover, S. 88 ff.
  • Wolfgang Götz: Deutsche Marställe des Barock. München 1964.
  • Gerlinde Hoffmann: Orientierungshilfen zum Reitanlagen- und Stallbau. Hrsg.: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). FN-Verlag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Warendorf 2009, ISBN 978-3-88542-740-7, S. 116 (Longierhalle).
  • Eckart Rüsch: Zur Baugeschichte der klassizistischen Reithalle von 1838 bis 1842 auf dem Landgestüt Celle. In: Celler Chronik 23, Beiträge zur Geschichte und Geographie der Stadt und des Landkreises Celle. Hrsg.: Museumsverein Celle e.V., Celle 2016, ISSN 0177-719X, S. 47–100.
  • Liliane Skalecki: Das Reithaus. Untersuchungen zu einer Bauaufgabe im 17. bis 19. Jahrhundert (= Studien zur Kunstgeschichte. Band 76). Olms, Hildesheim 1992, ISBN 3487096315.
Commons: Riding arena – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landgestüt Redefin. In: denkmalschutz.de. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, abgerufen am 28. Januar 2023.
  2. Eckart Rüsch: Zur Baugeschichte der klassizistischen Reithalle von 1838 bis 1842 auf dem Landgestüt Celle. In: Celler Chronik 23, Beiträge zur Geschichte und Geographie der Stadt und des Landkreises Celle. Hrsg.: Museumsverein Celle e.V., Celle 2016, ISSN 0177-719X, S. 47–100.