Rittergut Bärenthoren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schloss Bärenthoren

Das Rittergut Bärenthoren, auch Schloss Bärenthoren, ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk im Ortsteil Bärenthoren der Stadt Zerbst im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Rittergut unter der Erfassungsnummer 094 41167 als Baudenkmal verzeichnet.[1] Es hat die Adresse Forststraße 23.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die urkundliche Ersterwähnung des Rittergutes von Bärenthoren datiert auf das Jahr 1572. Später übernahm die Familie von Kalitsch das Gut. Erster Vertreter war zunächst Gottlob von Kalitsch (1752–1798) auf Polenzko mit Bärenthorn. Seine Nachfahren gründen 1860 ein Familienfideikommiss für beide zusammenhängenden Besitzungen.[2] Am 12. Januar 1843 übernahm wohl der Landrat und Kammerherr Friedrich von Kalitsch sen. (1786–1870) das Gut. Erster Fideikommissherr war der anhaltinische Kammerherr Hermann von Kalitsch-Dobritz.[3] Um 1884, übernahm und erbte bald dessen zweiter Sohn Friedrich von Kalitsch (jun.) das Gut. Kalitsch verbrachte seine Schulzeit auf dem Herzoglichen Francisceum Zerbst.[4] Friedrich von Kalitsch war der Gründer der Bärenthorer Kiefernwirtschaft, einem 193 Hektar großen Waldkulturdenkmal, und wurde später Königliche-Preußischer Forstassessor. 1891 übernahm Kalitsch dann auch das Gut Polenzko von seinem verstorbenen Vater und legte den Grundstein für den Neubau des Rittergutes zum Schloss. Der Bau wurde 1892 fertiggestellt. Ausbauten am Schloss erfolgten in den Jahren 1897, 1900 und 1920. Letzter Bärenthorener Gutsbesitzer war der Erbe Joachim von Kalitsch (1902–1945). Aus dem Fideikommiss Bärenthoren gestaltete er ein Waldgut. Seine Frau und sein Sohn lebten dann nach der Bodenreform in Niedersachsen.[5]

Nach der Vertreibung der Besitzer im Jahr 1948, wurde das Schloss als Feierabendheim und später als Pflegeheim genutzt. Heute befindet sich in der Schlossanlage das DRK-Betreuungszentrum Marie von Kalitsch.[6]

Der zum Schloss gehörende Park wurde 1920 zu einem Landschaftspark umgestaltet. Die Grabstätte von Friedrich von Kalitsch befindet sich in diesem Park.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Bauwerk befindet sich die Sirene zur Alarmierung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rittergut Bärenthoren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt (Memento des Originals vom 11. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha". Dritter Jahrgang. Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung., Kalitsch. Justus Perthes, Gotha 9. November 1901, S. 406–407 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 18. Januar 2022]).
  3. Marcelli Janecki: Handbuch des preußischen Adels. In: Königliches Herolds-Amt (Hrsg.): Zweibändiges Standardwerk der Genealogie. Band 1, Kalitsch. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892, S. 246–249 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 18. Januar 2022]).
  4. Herzogliches Francisceum in Zerbst. Zu den am 28. und 31. März abzuhaltenden Redeakten und Prüfungen laden ergebenst ein der Direktor und Kollegium. 1887. Progr. Z. 633 Auflage. Verzeichnis der Primaner seit 1836, 291. v. Kalitsch, Frdr. Druck von Otto Schnee, Zerbst 1887, S. 13 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 18. Januar 2022]).
  5. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 erwähnt) 1960. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014. Band V, Nr. 24. C. A. Starke, 1960, ISSN 0435-2408, S. 151–153 (d-nb.info [abgerufen am 18. Januar 2022]).
  6. Hans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S. 30.

Koordinaten: 52° 0′ 7,4″ N, 12° 16′ 46,7″ O