Rogatschowo (Archangelsk)

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Koordinaten: 71° 37′ 6″ N, 52° 29′ 11″ O

Rogatschowo (Archangelsk) (engl. Rogachevo, russ. Рогачёво) ist eine Luftwaffenbasis der russischen Streitkräfte auf der arktischen Insel Nowaja Semlja, etwa neun Kilometer nordöstlich der Ortschaft Beluschja Guba.[1] Die Start- und Landebahn auf 295 m Seehöhe hat eine Länge von 2500 m und eine Breite von 40 m.[2] Erbaut wurde sie zur Stationierung von Langstreckenbombern und zur Abwehr amerikanischer Lockheed SR-71-Aufklärungsflugzeuge. Zunächst war in Rogatschowo das 641. Gardejagdfliegerregiment mit Jakowlew Jak-28-Maschinen, seit 1985 mit Suchoi Su-27-Jägern stationiert. Ab 1990 waren auf dem Flugfeld auch Mikojan-Gurewitsch MiG-31-Abfangjäger vorhanden. Zu Transportzwecken wurde die Tupolew Tu-154 eingesetzt, etwa, als im Oktober 1995 Aufräum- und Messtechnik-Arbeiten auf dem von 1954 bis 1989 betriebenen, etwa 300 Kilometer weiter nördlich gelegenen Atomtestgelände anstanden.[3][4]

In Russland war der Flughafen Rogatschowo allgemein unter der Tarnbezeichnung „Amderma-2“ bekannt (Amderma liegt an der Nordküste des russischen Festlands).[5] Am 14. Dezember 2010 schoss eine Antonow An-24 der Fluggesellschaft Nordavia mit 32 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern etwa acht Meter über die Landebahn hinaus, dabei kam jedoch niemand zu Schaden.

2016 informierten die russischen Streitkräfte über umfangreiche Infrastruktur-Maßnahmen in Rogatschowo.[6] Mit den Bauarbeiten war der staatseigene Konzern SpetsStroy beauftragt.[7] Bis Ende 2017 sollten nach Angaben des stellvertretenden russischen Verteidigungsministers Dmitri Witaljewitsch Bulgakow Unterkünfte für rund 100 Personen, ein Sozialgebäude, sowie Enteisungsanlagen, Garagen und andere Gebäude saniert oder neu errichtet werden.[8]

  • Vitaly I. Feskov, Konstantin A. Kalashnikov, Valery I. Golikov: The Soviet Army in the Years of the 'Cold War' (1945–1991), Tomsk 2004 (Tomsk University Press) ISBN 5-7511-1819-7.

Einzelnachweise

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  1. Russischsprachige Homepage Nowaja Semlja (Informationen über Natur, Geschichte und Infrastruktur bis 2010) [1]
  2. Daten bei Weather Graphics
  3. Augenzeugen-Bericht von Chefplaner Boris Alexandrowitsch Andruschenko vom Russian Federal Nuclear Centre/All-Russian Institute of Technical Physics (RFNC-VNIITF) [2]
  4. Rudolph Herzog: Der verstrahlte Westernheld und anderer Irrsinn aus dem Atom-Zeitalter, Berlin 2011 (Kiepenheuer & Witsch)
  5. AV Herald, 14. Dezember 2010 Accident: Nordavia AN24 at Rogachevo on Dec 14th 2010, overran runway [3]
  6. The Barents Observer, 3. Februar 2017, Busy building of bases
  7. SpetsStroy-Homepage
  8. Air Recognition, 27. Oktober 2016 Russia to complete rebuilding of Rogachevo airfield in Arctic by late 2017 [4]