Rozwadza

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Rozwadza
Roswadze
?
Rozwadza Roswadze (Polen)
Rozwadza
Roswadze (Polen)
Rozwadza
Roswadze
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Krapkowice
Gmina: Zdzieszowice
Geographische Lage: 50° 26′ N, 18° 6′ OKoordinaten: 50° 26′ 0″ N, 18° 6′ 0″ O
Höhe: 180 m n.p.m.
Einwohner: 1100 ([1])
Postleitzahl: 47-330
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 423 OpoleKędzierzyn-Koźle
Eisenbahn: Kędzierzyn-Koźle–Opole
Nächster int. Flughafen: Katowice



Rozwadza (deutsch Roswadze, 1936–1939 Annengrund, 1939–1945 Odertal II) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Rozwadza liegt in der Gemeinde Zdzieszowice (Deschowitz) im Powiat Krapkowicki (Kreis Krappitz) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Straßendorf Rozwadza liegt drei Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Zdzieszowice, elf Kilometer östlich von der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) und 29 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken) hin zur Chełm (Chelm). Südlich des Dorfes fließt die Oder. Nordöstlich der Stadt liegt das Landschaftsschutzgebiet Park Krajobrazowy Góra Świętej Anny.

Der Ort liegt an der Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Opole. Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 423.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Rozwadza sind im Nordwesten Krępna (Krempa) und im Südosten der Gemeindesitz Zdzieszowice (Deschowitz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehem. evangelische Kirche

Der Ort wurde 1282 erstmals urkundlich erwähnt.[2] 1302 folgte eine weitere Erwähnung mit den Namen Rosvatzha und Rozwadze.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Roswadze mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Bis 1816 gehörte Roswadze ursprünglich zum Neustädter Kreise.[3] Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Roswadze ab 1816 zum Landkreis Groß Strehlitz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Schule, eine Brennerei, ein Torfbruch, zwei Mühlen und 56 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Roswadze 441 Menschen, davon einer evangelisch und einer jüdisch.[4] 1852 wurde im Ort eine Zuckerfabrik erbaut. 1861 zählte der Ort 865 Einwohner sowie 17 Bauern, 16 Gärtner und 28 Häusler. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 120 Einwohner.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Deschowitz gegründet, welcher die Landgemeinden Dzieschowitz und Roswadze und die Gutsbezirke Dzieschowitz Vorwerk und Theresienhof umfasste.[6]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 486 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 313 für Polen, im Gutsbezirk stimmten 56 für Deutschland und 27 für Polen.[7] Roswadze verblieb beim Deutschen Reich. 1933 zählte der Ort 1497 Einwohner. Am 3. Juli 1936 wurde der Ort in Annengrund umbenannt. Am 1. April 1939 wurde die Gemeinde Annengrund nach Odertal eingemeindet und fortan wurde der Stadtteil Odertal II genannt.[6] Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz.[8]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Rozwadza umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die Eingemeindung wurde wieder rückgängig gemacht. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Krapkowicki.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nepomukkirche
  • Das Schloss Roswadze (poln. Pałac Rozwadza) wurde 1861 im neogotischen Stil errichtet. Das Gebäude ist heute eine Ruine.[9] 1965 wurde der Schlossbau unter Denkmalschutz gestellt.[10]
  • Die Evangelische Kirche (poln. Kościół ewangelicko-augsburski) wurde 1888 im neogotischen Stil errichtet.[11]
  • Römisch-katholische Nepomukkirche (poln. Kościół św. Jana Nepomucena)
  • Gedenkstein 700-Jahre Rozwadza
  • Schulhaus aus Backstein
  • Nepomukstatue
  • Steinerne Wegekapelle
  • Steinernes Wegekreuz

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Przewdzing (1944–2014), oberschlesischer Kommunalpolitiker und Bürgermeister in Zdzieszowice

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rozwadza – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Szukacz.pl, Rozwadza - Informacje dodatkowe@1@2Vorlage:Toter Link/mapa.szukacz.pl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 15. März 2011
  2. Internetseite der Gemeinde (Memento des Originals vom 27. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zdzieszowice.pl
  3. Andrzej Dereń: Historia Powiatu Prudnickiego. In: powiatprudnicki.pl. Abgerufen am 16. April 2022 (polnisch).
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 558.
  5. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  6. a b Territorial Amtsbezirk Deschowitz/Odertal O.S.
  7. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 21. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Groß Strehlitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  9. Geschichte und Hist. Bilder Schloss Roswadze
  10. Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 52 (poln.)
  11. Evangelische Kirche - Geschichte (poln.)