Rudolf Schulz (Theologe, 1807)

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Rudolf Schulz (lettisch Rūdolfs Šulcs; * 5. August 1807 in Linden-Birsgallen, Gouvernement Kurland; † 24. Februar 1866 in Mitau) war deutschbaltischer Theologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Eltern waren Conrad Schulz und Constanze, geb. Mylich. Er erhielt zunächst häuslichen Unterricht und besuchte dann von 1823 bis 1826 das Gymnasium illustre in Mitau. Von 1827 bis 1830 studierte er in Dorpat,[1] bestand 1830 das Konsistorial-Examen in Mitau, arbeitete jedoch von 1831 bis 1832 als Hauslehrer im Amt Goldingen. Im Jahr 1833 vermählte er sich mit Eveline Schulz. Von 1833 bis 1840 war er als Adjunkt seines Vaters in Linden-Birsgallen tätig. Als Pastor wirkte er in den Jahren 1841 bis 1849 im kurländischen Lippaicken sowie hiernach von 1849 bis 1866 als lettischer Stadtprediger der St. Annen-Kirche und als deutscher Prediger der Hospital- oder Armenkirche jeweils in Mitau. In dieser Funktion war Schulz zuzüglich am Gefängnis und an der städtischen Wohltätigkeitsanstalt tätig.

Von 1849 bis 1866 war Schulz Redakteur der „Latweeschu Awises“, desgleichen von 1850 bis 1856 der Kurländischen Landwirtschaftlichen Mitteilungen und von 1864 bis 1865 des „Volksblatt für Stadt und Land der baltischen Provinzen“. Zwischen 1854 und 1864 war er Präsident der Lettisch-Literärischen Gesellschaft. Er veröffentlichte auch lettischsprachige Landkarten.[2]

Schulz wurde 1865 mit dem Goldenen Prediger-Brustkreuz geehrt. Er machte sich verdient um die Bildung des lettischen Volkes in dessen Muttersprachen, war aber ein Gegner der lettischen Nationalbewegung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theodor Kallmeyer: Die evangelischen Kirchen und Prediger Kurlands. Bearb. von G. Otto. 2. Ausgabe. Riga 1910. S. 650–652.
  • Ernst August von Raison: Zum Gedächtniß des verstorbenen Pastor Schulz zu Mitau, vorgetragen in der Versammlung der Lettisch-Literärischen Gesellschaft 1866., 1868 im Magazin, 14. Bandes 1 Stück, S. 1–8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnold Hasselblatt und Gustav Otto: Album academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat. Dorpat 1889, S. 512, Nr. 7024.
  2. Auswahl in der Lettische Nationalbibliothek