Southeast Asia Treaty Organization
Southeast Asia Treaty Organization SEATO | |
---|---|
Mitgliedsstaaten der SEATO 1959 | |
Deutsche Bezeichnung | Organisation des Südostasienvertrags |
Englische Bezeichnung | Southeast Asia Treaty Organization |
Organisationsart | Militärische Zusammenarbeit |
Sitz der Organe | Bangkok |
Gründung | 8. September 1954[1] |
Auflösung | 30. Juni 1977[1] |
Feiertag | 8. September (Tag der SEATO)[1] |
Die Southeast Asia Treaty Organization (kurz SEATO; dt. etwa ‚Organisation des Südostasienvertrags‘, auch Manilapakt) war eine von 1954 bis 1977 bestehende internationale Organisation.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Genfer Indochinakonferenz von 1954, die den Rückzug Frankreichs aus Indochina und die Teilung Vietnams zur Folge hatte, wurde die SEATO am 8. September 1954 in Manila unter Federführung der Vereinigten Staaten als „pazifisches Gegenstück zur NATO“[2] gegründet, mit dem Ziel im Sinne von Domino-Theorie und Containmentpolitik[3] die Ausbreitung des Kommunismus in Südostasien einzudämmen. Thailand und die Philippinen traten dem Bündnis bei, weil sich die Regierungen dieser beiden Staaten am meisten von dem wachsenden Einfluss des Kommunismus bedroht fühlten. Frankreich, das Vereinigte Königreich, Australien und Neuseeland wollten durch den Beitritt zur SEATO ihre Interessen in Südostasien wahren.[4]
Kambodscha, Laos und Südvietnam standen unter dem Schutz der SEATO, ohne selbst Mitglieder zu sein.[4][5] Sie konnten der SEATO nicht beitreten, weil ihnen dies nach den Vereinbarungen der Indochinakonferenz verboten war.[3]
Die Allianz unterstützte daher die USA im Vietnamkrieg, kleinere Truppenkontingente aus Australien, Neuseeland, Thailand und von den Philippinen waren in Vietnam stationiert. Das Bündnis erfüllte die von den USA gehegten Erwartungen kaum, da nur Thailand die US-amerikanische Intervention in Indochina im gewünschten Ausmaß unterstützte.[4] Nach dem US-amerikanischen Rückzug aus Vietnam 1973 wurde die SEATO als überflüssig angesehen und im gegenseitigen Einvernehmen zum 30. Juni 1977 aufgelöst.
Mitgliedsstaaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Australien
- Frankreich (finanzielle Beteiligung 1974 eingestellt)
- Neuseeland
- Pakistan (Austritt 1973)
- Philippinen
- Thailand
- Vereinigtes Königreich
- Vereinigte Staaten
Protokollstaaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Generalsekretäre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1957Pote Sarasin (Thailand)
- 1957–1958 William Worth (Australien)
- 1958–1963 Pote Sarasin (Thailand)
- 1963–1964 William Worth (Australien)
- 1964–1965 Konthi Suphamongkhon (Thailand)
- 1965–1972 Jesus Vargas (Philippinen)
- 1972–1977 Sunthorn Hongladarom (Thailand)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexandr Ort: NATO, CENTO, SEATO, OAS: Imperialistische Paktsysteme. Dietz, Berlin 1964.
- Kai Dreisbach: USA und ASEAN. Amerikanische Außenpolitik und regionale Kooperation in Südostasien vom Vietnamkrieg bis zur Asienkrise. WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2004, ISBN 3-88476-656-2.
- Leszek Buszynski. SEATO. The Failure of an Alliance Strategy. Singapore University Press, Singapur 1983, ISBN 978-9971-69-061-8.
- John K. Franklin: The Hollow Pact. Pacific Security and the Southeast Asia Treaty Organization. ProQuest, Fort Worth 2006, ISBN 978-0-542-91563-5 (PDF-Datei; 0,6 MB).
- John Grenville, Bernard Wasserstein: The Major International Treaties of the Twentieth Century. A History and Guide with Texts. Routledge, London/New York 2001, ISBN 978-0-415-14125-3.
- Christoph Seidler: Die SEATO. Hausarbeit, Dresden 2004 (PDF-Datei; 0,3 MB ( vom 26. Oktober 2009 auf WebCite)).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c worldstatesmen.org
- ↑ Friedrich Ruge: Bündnisse in Vergangenheit und Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung von UNO, NATO, EWG und Warschauer Pakt. Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt a. M. 1971, S. 153.
- ↑ a b Arno Kohl: Dominotheorie und amerikanische Vietnampolitik 1954–1961. Eine Fallstudie zur Rolle von Leitbildern in der internationalen Politik. Freiburg im Breisgau 2001, S. 91 (Online [PDF; 3,9 MB] Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität).
- ↑ a b c Karl Julius Ploetz (Hrsg.): Der grosse Ploetz. Die Daten-Enzyklopädie der Weltgeschichte. Daten, Fakten, Zusammenhänge. Herder, Freiburg 1998, ISBN 978-3-87640-384-7, S. 1755.
- ↑ Zusatzprotokoll zum Manilapakt