Hannover (Schiff, 1907)

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Deutsches Reich

SMS Hannover um 1906
Bau und Dienstzeit
Schiffsklasse: Deutschland-Klasse
Schiffstyp: Linienschiff
Bauwerft Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven
Bau-Nr.: 28
Vermessung 8048 BRT / 4145 NRT
Kiellegung 7. November 1904
Stapellauf 29. September 1905
Indienststellung 1. Oktober 1907
Verbleib Verschrottung Mai 1944 bis Oktober 1946 in Bremerhaven
Schwesterschiffe
SMS Deutschland, SMS Pommern, SMS Schlesien, SMS Schleswig-Holstein
Technische Daten
Wasserverdrängung Konstruktion: 13.191 t
Maximal: 14.218 t
Länge Wasserlinie: 125,9 m
über Alles: 127,6 m
Breite 22,2 m
Tiefgang 8,21 m
Bewaffnung 4 Sk – 28 cm L/40
14 Sk – 17 cm L/40
20 Sk – 8,8 cm L/35
Bis 1921:
6 Unterwasser-Torpedorohre Ø 45 cm
(1 Bug, 1 Heck, 4 Seiten)
Panzerung
  • Gürtel: 240 mm
  • Deck: 40 mm
  • Türme: 280 mm
  • Leitstand: 250 mm
  • Zitadelle: 170 mm
Antriebsanlage
  • 3 stehende 3-Zylinder
    Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
  • 12 kohlegefeuerte Dampfkessel
    (ab 1915: 8 davon ölgefeuert)
  • 2 dreiflügelige (Ø 4,8 m) und
    1 vierflügelige (Ø 4,5 m) Schrauben
Maschinenleistung: 17.768 PSi
Wellendrehzahl: 114/min
Brennstoffvorrat 1540 t Kohle
Geschwindigkeit 18,5 kn
Fahrbereich 4800 sm bei 10 kn
Besatzung 35 Offiziere und 708 Mann

Die SMS Hannover war ein Linienschiff der Kaiserlichen Marine.

Sie wurde am 29. September 1905 auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven vom Stapel gelassen. Das Schiff gehörte mit seinen Schwesterschiffen SMS Deutschland, SMS Pommern, SMS Schlesien, SMS Schleswig-Holstein zur Deutschland-Klasse.

Ab 1921 war sie auch noch im Dienst der Reichsmarine. 1931 wurde das nur wenig modernisierte Schiff außer Dienst gestellt, 1936 gestrichen und ab 1944 abgebrochen.

Geschichte

Die Hannover gehörte in der Vorkriegszeit zum II. Geschwader unter Vizeadmiral Reinhard Scheer.

Im Ersten Weltkrieg nahm die Hannover an der Skagerrakschlacht zusammen mit ihren Schwesterschiffen SMS Deutschland, SMS Pommern, SMS Schlesien und SMS Schleswig-Holstein teil.

Dienst in der Reichsmarine

Am 11. November 1918 trat der Waffenstillstand in Kraft. Die modernen deutschen Schiffe mussten nach Scapa Flow ausgeliefert werden, während der Rest abgerüstet werden musste. Am Tag des Waffenstillstandes lief Hannover nach Swinemünde, kehrte aber am 14./15. November mit Schlesien nach Kiel zurück. Die Hannover wurde am 17. Dezember 1918 außer Dienst gestellt.

Nach den Bedingungen des Vertrages von Versailles vom 21. Juni 1919 durfte Deutschland eine Flotte von acht alten Linienschiffen behalten. Dies sollten drei Schiffe der Deutschland-Klasse (Hannover, Schleswig-Holstein und Schlesien) sowie die fünf Schiffe der Braunschweig-Klasse sein.

Die Hannover kam im Februar 1921 als erstes dieser alten Linienschiffe wieder in den Dienst und wurde das Flaggschiff der Ostseestreitkräfte mit Heimathafen Swinemünde, verlegte aber schon 1922 nach Kiel. 1923 schuf die Reichsmarine ein Flottenkommando und die Braunschweig wurde das Flottenflaggschiff. Im Oktober 1925 verlegte die Hannover nach Wilhelmshaven. Am 14. Mai 1926 nahm sie mit allen großen Schiffen des Flottenkommandos an einer bis zum 17. Juni dauernden "Atlantik- und Spanienreise" teil. Es war die erste große Reise eines Verbandes der Reichsmarine. Am 1.März 1927 wurde sie außer Dienst gestellt, während gleichzeitig das erheblich modernisierte Schwesterschiff Schlesien in Dienst gestellt wurde.

Mit neuen Röhrenmasten, aber weiter mit drei Schornsteinen wurde die Hannover im Februar 1930 erneut in Dienst genommen, um die Elsass zu ersetzen. Im September 1931 stellte man sie dann endgültig außer Dienst.

1936 wurde die Hannover von der Liste der Kriegsschiffe endgültig gestrichen. Ein geplanter Umbau zu einem Zielschiff für Flugzeuge wurde aufgegeben. Schließlich begann im Mai 1944 der Abbruch in Bremerhaven, der erst im Oktober 1946 abgeschlossen war. Die Glocke des Schiffes befindet sich heute im Militärhistorischem Museum der Bundeswehr in Dresden.[1]

Kommandanten

1. Oktober 1907 bis 1. März 1927

Kapitän zur See Hugo Kinderling 1. Oktober 1907 bis September 1908
Kapitän zur See Friedrich Gädecke September 1908 bis Oktober 1909
Fregattenkapitän / Kapitän zur See Arnold Marcks Oktober 1909 bis 2.März 1911
Kapitän zur See Hermann Alberts 4. März 1911 bis 11. April 1913
Kapitän zur See Wilhelm Heine 12. April 1913 bis Juli 1917
Korvettenkapitän Fritz Albrecht Juli bis September 1917 in Vertretung
Fregattenkapitän Karl Windmüller September bis November 1917
Fregattenkapitän/ Kapitän zur See Max Leonhardi November 1917 bis Juli 1918
Fregattenkapitän Carl Velten Juli 1918
Fregattenkapitän Karl Windmüller Juli bis Dezember 1918
10. Februar 1921 bis 1. März 1927
Kapitän zur See Edmund Schulz 10. Februar 1921 bis September 1922
Kapitän zur See Iwan Christian Hermann Oldekop . September 1922 bis 30. September 1923
Kapitän zur See Albrecht Freiherr von Freyberg-Eisenberg-Allmendingen 1. Oktober 1923 bis 31. März 1925
Kapitän zur See Friedrich Brutzer 1. April 1925 bis 23. September 1925
Kapitän zur See Werner Tillessen 24. September 1925 bis 1. März 1927
25. Februar 1930 bis 25. September 1931
Kapitän zur See Siegfried Maßmann 25. Februar 1930 bis 29. September 1930
Fregattenkapitän Heinrich Gebhardt 30. September 1930 bis 25. September 1931

Siehe auch

Drei Matrosen der SMS Hannover im Jahr 1910

Liste der Schiffe der Kaiserlichen Marine

Literatur

  • Kriegsschiffe und Seeschlachten. Von den ersten Panzerschiffen bis Heute, Verlag Gondrom 1976, S.59, ISBN 3-8112-0023-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gröner, p. 22

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