Oldenburg (Schiff, 1912)
Das Schwesterschiff SMS Thüringen | |
Bau und Dienstzeit | |
Bauwerft | Schichau-Werke, Danzig |
Kiellegung | 1909 |
Stapellauf | 30. Juni 1910 |
Indienststellung | 1912 |
Verbleib | 1921 in Dordrecht abgewrackt |
Technische Daten | |
Wasserverdrängung: | Konstruktion: 22.800 t Maximal: 24.700 t |
Länge | Wasserlinie: 166,5 m über Alles: 167,2 m |
Breite | 28,5 m |
Tiefgang | normal:8,68 m maximal: 8,94 m |
Bewaffnung | 12 Sk – 30,5 cm L/50 in 6 Doppeltürmen 14 Sk – 15 cm L/45 in Kasematten 12 Sk – 8,8 cm L/45 2 Flak – 8,8 cm L/45 6 Torpedorohre Ø 50 cm (1 Bug, 4 Seiten, 1 Heck, alle unter Wasser) |
Panzerung | Gürtel: 300 mm Zitadelle: 100 mm Deck: 55 – 100 mm Türme: 90 – 280 mm Barbetten: 280 mm Kasematten: 160 mm |
Maschinenanlage | 3 stehende 4-zylindrige Dreifachexpansions-Kolbenmaschinen 15 kohlegefeuerte Dampfkessel (ab 1915 Ölzusatzfeuerung) 3 vierflügelige Schrauben Ø 5,1 m |
Brennstoffvorrat | 3.200 t |
Geschwindigkeit | 21 kn |
Fahrbereich | 5.500 sm bei 10 kn |
Besatzung | 42 Offiziere, 1071 Mann |
Kommandanten | |
Kapitän zur See Wilhelm Höpfner | September 1913 bis Juni 1916 |
Kapitän zur See Heinrich Löhlein | Juni 1916 bis August 1918 |
Kapitän zur See Eberhard Heydel | August bis November 1918 |
Kapitän zur See Hermann Bauer | 6. November bis 20. Dezember 1918 |
Die SMS Oldenburg war ein Großlinienschiff der Helgoland-Klasse der Kaiserlichen Marine, benannt nach dem Großherzogtum Oldenburg. Namensvorläufer war das Panzerschiff SMS Oldenburg, das am 13. Januar 1912 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen worden war.
Geschichte
Der Stapellauf der Oldenburg fand 1910 im Beisein von Großherzog Friedrich August von Oldenburg statt. Die Taufe vollzog seine Tochter Sophie Charlotte von Oldenburg, Ehefrau des Kaisersohns Prinz Eitel Friedrich. Das Schiff wurde dem I. Geschwader unter dem Kommando von Vizeadmiral Hugo von Pohl und später Vizeadmiral von Lans zugeteilt.
Im Gegensatz zur britischen Auffassung stand auf deutscher Seite der Schutz des Schiffes im Vordergrund, die Bewaffnung an zweiter Stelle. Seit dieser Zeit entsprach bei den deutschen Großkampfschiffen die Stärke des Gürtelpanzers etwa dem Kaliber der schweren Artillerie. Die Richtigkeit dieses Prinzips des optimalen Schutzes erwies sich im Krieg in den Seeschlachten auf der Doggerbank und vor dem Skagerrak, aus denen fast alle deutschen Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe trotz teilweise schwerster Trefferschäden zurückkehrten. Ihre britischen Gegner mussten dagegen erhebliche Verluste hinnehmen, die nur durch den großen Bestand an Schiffen kompensiert wurden. Zumeist gingen die britischen Schiffe durch Munitionskammerexplosionen verloren, weil ihr schwacher Deckspanzer von den deutschen Granaten durchschlagen wurde.
Die Schiffe der Helgoland-Klasse trugen 12 x 30,5 cm Geschütze in sechs Doppeltürmen, davon je zwei an Backbord und Steuerbord, d. h. nur die Endtürme standen auf der Mittschiffslinie. Dies war durch die Bauhöhe der verwendeten Kolbendampfmaschinen bedingt, die den Raum zwischen den vier Flügeltürmen größtenteils einnahmen.
Zwischen 1914 und 1918 nahm die Oldenburg an Einsätzen in der Nord- und Ostsee teil, einschließlich der Skagerrak-Schlacht (31. Mai bis 1. Juni 1916).
Verbleib
Im Vertrag von Versailles wurde die Oldenburg als Reparationsschiff M Japan zugesprochen. Da die Japaner keine Verwendung für das Schiff hatten, wurde sie zwar 1920 ausgeliefert, verblieb aber in europäischen Gewässern und wurde 1921 in Dordrecht abgewrackt.
Literatur
- Alfred G. Nagel: "Oldenburg". Drei Kriegsschiffs-Generationen, Hamburg 1913.
- Stichwort: Linienschiff Oldenburg, in: Hans H. Hildebrandt/Albert Röhr/Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart, 7 Bände in einem Band, Ratingen o.J. [1983], Bd. 5, S. 31f.
- Fritz Otto Busch: Linienschiff "Oldenburg". Diesmal wurde es ernst. SOS. Schicksale deutscher Schiffe, Nr. 52, München 1954.
Weblinks
Bilder
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Besuch von Kaiser Wilhelm II. Aufnahme nach der Indienststellung 1912 (Quelle: Bundesarchiv)
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Der Kaiser geht von Bord, angetretene Mannschaft beim Salutieren
(Aufnahme nach 1912, Quelle: Bundesarchiv)