U 46 (U-Boot, 1915)

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U 46
Als japanisches O 2
Als japanisches O 2
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Japan Japan
andere Schiffsnamen

O 2 (1920–1922)

Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Baunummer 24
Baukosten 3.465.000 Mark
Stapellauf 18. Mai 1915
Indienststellung 17. Dezember 1915
Verbleib 1922 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 65,00 m (Lüa)
Breite 6,20 m
Tiefgang (max.) 3,74 m
Verdrängung aufgetaucht: 725 t
getaucht: 940 t
 
Besatzung 36 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × MAN-6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung 2.000 PS (1.471 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,60 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 8 kn: 11.400 sm
unter Wasser bei 5 kn: 51 sm
Tauchzeit 100 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,7 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
15,2 kn (28 km/h)
Bewaffnung

1917:

  • 1 × Sk 10,5 cm L/45
  • 4 × Torpedorohr ⌀ 50 cm
Sonstiges
Einsätze 11 Feindfahrten
Erfolge 51 versenkte Handelsschiffe

U 46 war ein diesel-elektrisches U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. Danach war es für kurze Zeit als O 2 (jap. ○二潜水艦, maru ni sensuikan) in der Kaiserlich Japanischen Marine aktiv.

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 46 lief am 18. Mai 1915 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 17. Dezember 1915 in Dienst gestellt. Das Kommando übernahm Oberleutnant zur See Leo Hillebrand (* 1885), der seit 1905 in der Kaiserlichen Marine diente.[1] Kurz vor dem Krieg hatte er zwei Jahre beim Ostasiengeschwader in Asien verbracht.[2]

U 46 führte während des Ersten Weltkriegs elf Feindfahrten im östlichen Nordatlantik und in der Barentssee durch. Dabei wurden insgesamt 51 Handelsschiffe der Entente und neutraler Staaten mit einer Gesamttonnage von 139.105 BRT versenkt.[3] Um die Jahreswende 1916/1917 übernahm Alfred Saalwächter für eine Feindfahrt das Boot, danach führte Hillebrand wieder das Kommando.

Am 20. Mai 1917 versenkte U 46 die britische U-Boot-Falle Lady Patricia im Atlantik, wobei der Kommandant und der Leitende Ingenieur gefangen genommen wurden.[4]

Das größte von U 46 versenkte Schiff war die Andania der Cunard Line. Das Schiff wurde am 27. Januar 1918 auf seiner Fahrt von Liverpool nach New York versenkt. Dabei starben sieben Besatzungsmitglieder.[5]

Im Mai 1917 führe die Royal Navy angesichts der spektakulären Versenkungserfolge der deutschen U-Boote gegen Alleinfahrer das Konvoisystem ein, das vorher nur für Truppenschiffe und auf der Flandernroute bestand. Im Mai 1918 nahm U 46 zusammen mit einem Dutzend deutscher U-Boote am ersten geplanten Unterwasserangriff auf einen Konvoi teil, der die Wolfsrudeltaktik des Zweiten Weltkriegs vorwegnahm. Der Angriff im Gebiet der Westansteuerung war erfolglos.[6]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. November 1918 wurde U 46 an das Japanische Kaiserreich ausgeliefert. Dort war es von 1920 bis April 1921 in der Kaiserlich Japanischen Marine aktiv – ähnlich wie U 55 (O 3) und U 125 (O 1). 1922 erfolgte der Abbruch des Bootes in Kure.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: O 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr ... E.S. Mittler und Sohn, 1918, S. 43.
  2. The Directory & Chronicle for China, Japan, Corea, Indo-China, Straits Settlements, Malay States, Sian, Netherlands India, Borneo, the Philippines, &c. Hongkong Daily Press Office, 1912, S. 1521.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 68.
  4. Bodo Herzog: Die deutschen Uboote 1906 bis 1945. J. F. Lehmann, 1959, S. 72.
  5. Lawrence Sondhaus: German Submarine Warfare in World War I. The Onset of Total War at Sea. Rowman & Littlefield, 2017, ISBN 978-1-4422-6955-2, S. 166.
  6. John Terraine: Business in Great Waters. The U-Boat Wars, 1916–1945. Wordsworth, Ware 1999, S. 121.
  7. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 89.