U 18 (U-Boot, 1912)

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U 18
U 18 in der zweiten Reihe fünftes U-Boot von links
U 18 in der zweiten Reihe fünftes U-Boot von links
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 17 – U 18
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Stapellauf 16. April 1912[1]
Indienststellung 3. November 1912[1]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 62,35[2] m (Lüa)
Breite 6,00[2] m
Tiefgang (max.) 3,4[2] m
Verdrängung aufgetaucht: 564 t
getaucht: 691 t[2]
 
Besatzung 29 Mann, davon 4 Offiziere[2]
Maschinenanlage
Maschine 4 × Körting Achtzylinder-Zweitakt Petroleum-Motoren
2 × AEG-Doppel-Modyn-Elektromotoren[2]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Petroleum: 1030 kW = 1400 PS
Elektro: 824 kW = 1120 PS[3]
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 6700 NM bei 8 kn
getaucht: 75 NM bei 5 kn[2] sm
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,5[2]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
14,9[2]
Bewaffnung

jeweils 2 Torpedorohre am Bug und Heck ∅ 45 cm (6 Torpedos)[2]

U 18 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde.

Vor- und Entwicklungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot konzipiert war.[2]

Es wurde am 6. Mai 1910 bei der Kaiserlichen Werft Danzig in Auftrag gegeben. Es war geplant, dieses U-Boot mit Dieselmotoren auszurüsten, was allerdings an Lieferschwierigkeiten scheiterte.[4]

Bau und Indienststellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stapellauf fand am 25. April 1912 statt. Die Indienststellung war am 17. November 1912 unter Kapitänleutnant Heinrich von Hennig.[5][1]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Boot war 62,35 m lang und 6,00 m breit. Es hatte einen Tiefgang von 3,40 m sowie eine Verdrängung von 564 Tonnen über und 691 Tonnen unter Wasser.[2]

Der Antrieb erfolgte über Wasser mit vier Körting-Achtzylinder-Zweitakt-Petroleummotoren mit einer Leistung von 1400 PS[2] andere Quellen nennen nur zwei Körting-Sechszylinder-Zweitakt-Petroleummotoren und unter Wasser mit zwei AEG-Doppel-Modyn-Elektromotoren mit 820 PS. Damit waren Geschwindigkeiten von 14,9 kn (über Wasser) bzw. 9,5 kn (unter Wasser) möglich.

Die sechs mitgeführten Torpedos konnten über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden. Weitere Bewaffnung bis Ende 1917 war eine 3,7-cm-Revolverkanone.[3]

Einsätze und Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 18 stach am 6. August 1914 um 04:30 Uhr zusammen mit neun anderen Booten zur überhaupt ersten Feindfahrt deutscher U-Boote im Ersten Weltkrieg in See.

Am 13. September 1914 konnte das U-Boot einen Teil der Besatzung des Kleinen Kreuzers Hela retten, der südwestlich von Helgoland von dem britischen U-Boot E19 torpediert worden war.

Am 23. November 1914 drang das U-Boot unter Kapitänleutnant Heinz von Hennig durch den Hoxa Sound, die südliche Hauptzufahrt, in die Bucht von Scapa Flow auf den Orkney-Inseln ein. Es hatte im Kielwasser eines einlaufenden Frachters die Sperren überwunden. Weil die Briten den Stützpunkt zu dieser Zeit geräumt hatten, fand U 18 kein lohnendes Ziel vor. Bei dem Versuch, sich abzusetzen, wurde das Boot zunächst von dem bewaffneten Trawler Tokio entdeckt und kurz darauf von dem bewaffneten Minensuchtrawler Dorothy Grey im Pentland Firth gerammt. Dabei wurden beide Periskope zerstört und die Tiefenruder beschädigt, so dass eine kontrollierte Tauchfahrt nicht mehr möglich war. Nachdem der mittlerweile hinzugeeilte Zerstörer Garry das Boot ebenfalls gerammt hatte, fiel das Boot unkontrolliert auf eine Tiefe von 70 m, schaffte aber ein erneutes Auftauchen. Hennig befahl auf der Position 58° 42′ N, 2° 48′ O daraufhin die Selbstversenkung. Die Besatzung konnte sich bis auf einen Seemann retten und geriet in Gefangenschaft.[3][6][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
  2. a b c d e f g h i j k l m Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 27.
  3. a b c Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 25.
  4. Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 24.
  5. a b Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen, Urbes Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 9.
  6. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 88.

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]