Sablatnig C II

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Sablatnig C II

Sablatnig C IIb
Typ Fernaufklärungs- und Passagierflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Sablatnig
Erstflug 1918
Produktionszeit

1918/1919

Stückzahl mind. 2

Die Sablatnig C II war ein deutsches Militärflugzeug am Ende des Ersten Weltkriegs.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die C II entstand 1918 infolge eines Auftrags der Idflieg für einen Fernaufklärer. Für den Entwurf zeichneten Josef Sablatnig und Hans Seehase verantwortlich. Der Rumpf des Doppeldeckers war in Schalen-Holzbauweise mit Sperrholzbeplankung ausgeführt. Die zweistieligen Tragflächen waren gestaffelt angeordnet und mit Stoff bespannt. Es entstanden zwei Varianten, die sich durch die Flächenverstrebungen unterschieden. Während die C IIa mit herkömmlichen I-Stielen ausgerüstet war, erhielt die C IIb sich kreuzende X-Streben. Bei beiden wurde die innere Verspannung zwischen Rumpf und der ersten Stielebene weggelassen, um dem Beobachter, der das Abwehr-MG bediente, ein freieres Schussfeld schräg nach vorn zu ermöglichen. Die untere Tragfläche war stattdessen mit zwei Querstreben pro Seite zum Rumpf hin abgestützt. Im Oktober 1918 wurde der Bau vollendet, die C II am 23. des Monats zur Typprüfung angemeldet und am 25. übergeben. Während der Tests wurde am 31. Oktober 1918 der Einbau einer Bildkamera beschlossen, der Umbau wegen des wenige Tage später erfolgten Waffenstillstands aber wahrscheinlich nicht mehr durchgeführt. Stattdessen wurden die Flugzeuge von Sablatnig zum Transport von Fluggästen vorgesehen. Ein Projekt für eine modifizierte Version vom 20. März 1919 mit einer geschlossenen Kabine für drei Personen wurde als P II bezeichnet. Die offene Pilotenkanzel sollte sich erst zwischen ihr und dem Motor befinden, doch entschied sich Seehase dann dafür, sie hinter der Kabine anzuordnen. Die Pläne waren Anfang April fertiggestellt, doch wurde auf eine Umsetzung der geringen Größe des Entwurfs und der geringen Zuladung wegen verzichtet. Stattdessen erfolgte die Konstruktion der P III.

Zwei in den Jahren 1919 und 1920 als Zivilflugzeuge zugelassene C II sind mit den Kennzeichen D 180 und D–79 nachweisbar.[1] Ob es sich dabei um Umbauten der Militärausführung oder um Neubauten handelt, ist nicht bekannt.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sablatnig C IIa
Kenngröße Daten
Besatzung 2
Spannweite 12,5 m (oben)
12,2 m (unten)
Länge 7,850 m (Rumpf)
Leermasse 1080 kg
Zuladung 510 kg
Startmasse 1590 kg
Antrieb ein wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor
mit starrer Zweiblatt-Holzluftschraube
Typ, Startleistung Maybach Mb IVa, 260 PS (191 kW)
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
Steigzeit 4,5 min auf 1000 m Höhe
30 min auf 5000 m Höhe
100 min auf 7500 m Höhe
Gipfelhöhe 7500 m (errechnet)
Bewaffnung ein starres MG
ein bewegliches MG

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl-Dieter Seifert: Josef Sablatnig, der Sablatnig Flugzeugbau und sein Chefkonstrukteur Hans Seehase. 1. Auflage. Nora, Berlin 2002, ISBN 3-935445-63-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sablatnig C.II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lennart Anderson: Der Stärkste überlebt – Teil 1: Von AEG bis Zeppelin. In: Fliegerrevue Extra. Nr. 21. Möller, 2008, ISSN 0941-889X, S. 57.