Sablatnig SF 1

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Sablatnig SF 1
Typ Maritimes Schul- und Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Sablatnig/Rethel
Erstflug 1915
Indienststellung Oktober 1915
Produktionszeit

1915

Stückzahl 1

Die Sablatnig SF 1 war ein deutsches Seeflugzeug des Ersten Weltkriegs und der erste für die Kaiserliche Marine entworfene Typ des Flugzeugkonstrukteurs und Piloten Josef Sablatnig. Nach der damals ausgegebenen Musterzuordnung fiel sie in die Kategorie der B-Typen, also der „unbewaffneten, zweisitzigen Schwimmerflugzeuge“.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Sablatnig meldete sich nach Kriegsausbruch freiwillig zur Marine und wurde im August 1914 der Seefliegerstation Kiel-Holtenau zugeteilt. Die Entwicklung der Marinefliegerei stand zu diesem Zeitpunkt noch in ihren Anfängen und Sablatnig, der als Konstrukteur schon einige Erfahrungen gesammelt hatte, erhielt aufgrund seiner Vorschläge für die Verbesserung der eingesetzten Flugzeugtypen zu Beginn des Jahres 1915 den Auftrag, versuchsweise ein geeignetes Muster zu entwickeln. Vom Militärdienst beurlaubt, wandte er sich mit seinen Entwürfen an die Firma Bootsbau Rethel in Berlin-Friedrichshagen mit der Bitte um Unterstützung beim Bau des anfangs als WF 1 bezeichneten Flugzeugs. Die dazugehörigen Metallkomponenten wurde von der Richard Goetze KG in Berlin-Treptow angefertigt. Am 26. August 1915 wurde die fertiggestellte SF 1 an die Marine übergeben und erhielt die Marinenummer 490. Im Oktober des Jahres wurden die Abnahmeflüge beim Seeflugzeug-Versuchskommando in Warnemünde durchgeführt und das Flugzeug anschließend hauptsächlich für Schulaufgaben geflogen. Die gelungene Konstruktion zog weitere Bestellungen nach sich, die zu dem in Serie gebauten Nachfolger SF 2 führten.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die SF 1 war ein zweistieliger, verspannter Doppeldecker in Holzbauweise mit Stoffbespannung. Das Tragwerk besaß eine Staffelung von 20°, eine Pfeilung von 3,5° und paarweise angeordnete I-Stiele. Als Besonderheit waren die hinteren Streben des Schwimmwerks mit starken Federn versehen, die beim Rollen auf dem Wasser durch das Eigengewicht des Flugzeugs zusammengedrückt wurden, aber beim Start den Anstellwinkel der beiden Schwimmer erhöhten, was zu einer Verkürzung der Startstrecke bei bewegter Wasseroberfläche beitragen sollte.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten[1]
Besatzung 2
Spannweite 19,1 m
Länge
Höhe 4,35 m
Leermasse 1015 kg
Startmasse 1650 kg
Antrieb ein wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor
mit starrer Integralluftschraube (Ø 2,80 m)
Typ Mercedes D III
Nennleistung 160 PS (118 kW) bei 1420/min
Höchstgeschwindigkeit 125 km/h in Bodennähe
Steigzeit 10 min auf 1000 m Höhe
Bewaffnung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl-Dieter Seifert: Josef Sablatnig, der Sablatnig Flugzeugbau und sein Chefkonstrukteur Hans Seehase. 1. Auflage. Nora, Berlin 2002, ISBN 3-935445-63-6, S. 33–35.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sablatnig SF 1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8, S. 135.