Sacontala

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Sacontala ist ein unvollendet gebliebenes, dreiaktiges Opernfragment von Franz Schubert, 1820 komponiert, D 701, nach einem vollständig überlieferten Textbuch von Johann Philipp Neumann nach Kalidasa. Die szenische Uraufführung erfolgte am 27. März 2010 durch das Saarländische Staatstheater Saarbrücken.

Geschichte

Schubert begann das Werk im Oktober 1820 niederzuschreiben, brach die Komposition aber im Frühjahr 1821 ab, vermutlich, weil die Wiener Hofoper zunächst die Oper Zemire und Azor von Louis Spohr gespielt hatte, mit deren Sujet sie eng verwandt war. Zum ersten und zweiten Akt gibt es nur Entwürfe, Elf Szenen des Fragments existieren in Partiturskizze, die zum größten Teil die grundlegenden Melodielinien der Singstimmen und des Basses wiedergibt.

Johann Philipp Neumann, der Librettist der Sacontala, griff auf das Schauspiel Abhijnanashakuntala des indischen Dichters Kalidasa zurück, der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in Europa populär war, und stützte sich auf die im Jahr 1800 in Wien erschienene deutsche Übersetzung von Georg Forster.

Nach dem im Jahr 2002 wieder gefundenen Libretto in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek konnte die Reihenfolge der Musiknummern geklärt werden. Der dänische Komponist Aage Rasmussen vollendete die Skizzen Schuberts behutsam, damit man sie aufführen kann.

Im Jahr 2006 wurde diese Version einmal durch den Leiter der Festspiele Bad Urach, Frieder Bernius mit dem Kammerchor Stuttgart und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen präsentiert. Er bot das Werk in folgender Besetzung dar:

  • Sacontala (Sopran) – Simone Nold
  • Duschmanta (Tenor) – Donat Havar
  • Kanna (Bass) – Martin Snell
  • Madhawia (Bass) – Konrad Jarnot
  • Durwasas (Bass) – Stephen Loges

Dank des hier entstandenen Mitschnitts wurde das Saarländische Staatstheater auf das Werk aufmerksam. Die Saarbrücker Aufführung hatte folgende Besetzung:

  • Duschmanta: Algirdas Drevinskas
  • Sacontala: Elizabeth Wiles
  • Durwasas / Madhawia: Guido Baehr
  • Kanna: Hiroshi Matsui
  • Amusina / 1. Mädchen: Sofia Fomina
  • Priamwada / 2. Mädchen: Judith Braun
  • Fischer: Stefan Röttig
  • Performance-Künstler: Skall
  • Menaka: Elena Kochukova
  • Ein Dämon/1. Häscher: Timo Päch
  • Ein Dämon/2. Häscher: Harald Häusle
  • Musikalische Leitung: Christophe Hellmann
  • Inszenierung: Berthold Schneider
  • Bühnenbild: Veronika Witte
  • Kostüme: Doey Lüthi
  • Choreinstudierung: Jaume Miranda

Weblinks