Salzkrautbilch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Salzkrautbilch

Selevinia betpakdalensis auf einer kasachischen Briefmarke (1993)

Systematik
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Bilche (Gliridae)
Unterfamilie: Leithiinae
Gattung: Selevinia
Art: Salzkrautbilch
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Selevinia
Belosludow & Baschanow, 1939
Wissenschaftlicher Name der Art
Selevinia betpakdalaensis
Belosludow & Baschanow, 1939

Der Salzkrautbilch oder Wüstenschläfer (Selevinia betpakdalaensis) ist eine Nagetierart. Früher als einziges Mitglied einer eigenen Familie (Seleviniidae) betrachtet, wird er heute in die Familie der Bilche (Gliridae) eingegliedert, deren bekanntester Vertreter der Siebenschläfer ist.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von sieben bis achteinhalb Zentimetern und eine Schwanzlänge von sieben bis neuneinhalb Zentimetern. Sein Fell ist lang und erweckt den Eindruck, dass das Tier rundlich, ja fast fett wäre. Die Oberseite des Körpers ist grau und die Unterseite weißlich. Der Schwanz hat nur sehr wenig Haare, die dünn und sehr kurz sind. An den Vorderfüßen befinden sich vier Zehen, an den Hinterfüßen fünf. Die Ohren sind groß und rund.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Selevinia betpakdalensis auf einer sowjetischen Briefmarke (1985)

Salzkrautbilche leben in der Betpak-dala-Wüste in Kasachstan. Dort ist es sehr trocken und es besteht ein hoher Salzgehalt im Boden, darum wachsen dort nur wenige Pflanzen wie beispielsweise Wermut und verschiedene Gräser.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird vermutet, dass der Salzkrautbilch im Sommer ein Nomadenleben führt und somit keinen festen Erdbau hat. Im Winter allerdings hält er seinen Winterschlaf in selbstgegrabenen Bauen. Die Nahrung scheint überwiegend aus Insekten und anderen wirbellosen Tieren zu bestehen. Die Pflanzen seines Lebensraumes scheinen nur einen kleinen Teil der Nahrung auszumachen. Die Paarung erfolgt im frühen Sommer. Das Weibchen bringt dann bis zu acht Junge zur Welt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lexikon-Institut Bertelsmann (Hrsg.): Das moderne Tierlexikon. In 12 Bänden. Band 9: Roh – Seeg. Bertelsmann, Gütersloh 1981, ISBN 3-570-06789-0, S. 96: Salzkrautbilch.
  • Philip Whitfield (Hrsg.): Das große Weltreich der Tiere. 2000 Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien auf einen Blick. Marshall, London 1992, ISBN 3-8247-8614-1, S. 180.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Selevinia betpakdalaensis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien