Sarotherodon

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Sarotherodon

Sarotherodon melanotheron, die Typusart der Gattung

Systematik
Ovalentaria
Ordnung: Cichliformes
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae
Tribus: Oreochromini
Gattung: Sarotherodon
Wissenschaftlicher Name
Sarotherodon
Rüppell, 1852

Sarotherodon ist eine Gattung der Buntbarsche (Cichlidae). Die Gattungsbezeichnung verweist auf ihre borstenartigen Zähne (griechisch saroth(e)ron „Besen“, therizo „ernten, mähen“ und odon „Zahn“).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarotherodon-Arten besitzen mehr Kiemenreusenzähne (10 bis 28) auf dem unteren Teil des ersten Kiemenbogens als Tilapia (7-16). Die mittlere Länge des unteren Schlundknochens beträgt bei älteren Tieren 27,5 bis 43,5 % der Schädellänge. Das Mesethmoid, ein Schädelknochen, und das Pflugscharbein (Vomer) berühren sich nicht. Bis vor kurzem zählten die Sarotherodon-Arten zur Gattung Tilapia. Im Gegensatz zu jenen sind sie Maulbrüter; bei diesen nehmen sowohl die Weibchen als auch die Männchen die Eier zur Brutpflege ins Maul auf, während das bei der ebenfalls erst kürzlich abgegrenzten Gattung Oreochromis nur die Weibchen tun.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich in Seen und Flüssen Afrikas und des Nahen Ostens lebend finden sie sich inzwischen weltweit in Aquakultur-Anlagen und ausgesetzt oder entkommen in warmen subtropischen Seen und Flüssen, wo sie die einheimischen Fische teilweise verdrängen.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarotherodon galilaeus
Sarotherodon linnellii

Es gibt 13 Arten:[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarotherodon caroli, Sarotherodon linnellii, Sarotherodon lohbergeri und Sarotherodon steinbachi, die vier im kamerunischen Kratersee Barombi Mbo endemischen Sarotherodon-Arten, bilden eine gemeinsame Klade mit den dort vorkommenden endemischen Buntbarschgattungen Myaka, Konia, Pungu und Stomatepia. Die Gattung Sarotherodon ist deshalb nicht monophyletisch.[2][3][4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
  • Günther Sterba (Hrsg.), Gert Brückner: Enzyklopädie der Aquaristik und speziellen Ichthyologie. Neumann-Neudamm, Melsungen u. a. 1978, ISBN 3-7888-0252-9.
  • Anton Lamboj: Sarotherodon. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 870.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sarotherodon auf Fishbase.org (englisch)
  2. Frederic D. B. Schedel, Zuzana Musilova und Ulrich Kurt Schliewen (2019): East African cichlid lineages (Teleostei: Cichlidae) might be older than their ancient host lakes: new divergence estimates for the east African cichlid radiation. BMC Evolutionary Biology, 19: 94. doi: 10.1186/s12862-019-1417-0
  3. Viviana Astudillo-Clavijo, Melanie L.J. Stiassny, Katriina L. Ilves, Zuzana Musilova, Walter Salzburger und Hernán López-Fernández: Exon-based phylogenomics and the relationships of African cichlid fishes: tackling the challenges of reconstructing phylogenies with repeated rapid radiations. Systematic Biology, syac051. Juli 2022.
  4. Shantanu Kundu, Piyumi S. De Alwis, Ah Ran Kim, Soo Rin Lee, Hye-Eun Kang, Yunji Go, Fantong Zealous Gietbong, Arif Wibowo und Hyun-Woo Kim: Mitogenomic Characterization of Cameroonian Endemic Coptodon camerunensis (Cichliformes: Cichlidae) and Matrilineal Phylogeny of Old-World Cichlids. Genes 2023, 14(8), 1591; doi: 10.3390/genes14081591