Sauermilch-Oxidation

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Die Sauermilch-Oxidation ist eine Namensreaktion in der Organischen Chemie. Sie wurde nach ihrem Erfinder, dem deutschen Chemiker Walter Sauermilch (1902–1994) benannt, der sie zusammen mit Wilhelm Mathes entwickelte. Sie beschreibt die Synthese von Pyridincarbaldehyden.[1][2]

Zur Reaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2-Methylpyridin reagiert mit Sauerstoff in Anwesenheit eines Katalysators (V2O5/MoO3). Bei einer Temperatur von 350–450 °C entsteht unter Wasserspspaltung Pyridin-2-carbaldehyd:[1]

Übersichtsreaktion der Sauerstoffoxidation
Übersichtsreaktion der Sauerstoffoxidation

Analog entsteht aus 4-Methylpyridin (4-Picolin) der Pyridin-4-carbaldehyd. Bei der Sauermilch-Oxidation von 2,6-Lutidin entsteht 6-Methyl-pyridin-2-carbaldehyd.[1]

Wenn 3-Methylpyridin (β-Picolin) als Edukt verwendet wird, entsteht ein Gemisch aus Pyridin-3-carbaldehyd, Pyridin-4-carbaldehyd und 6-Methyl-pyridin-2-carbaldehyd.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Patent DE936871C: Verfahren zur Herstellung von Pyridinaldehyden. Angemeldet am 21. Oktober 1951, veröffentlicht am 22. Dezember 1955, Anmelder: Dr. F. Raschig GmbH, Erfinder: Wilhem Mathes, Walter Sauermilch.
  2. Eberhard Breitmaier, Günther Jung, Organische Chemie, 7. Auflage, Thieme, Stuttgart, 2012, Seite 310, ISBN 978-3-13-541507-9, doi:10.1055/b-002-44908