Sawu

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Sawu
Sawu im Süden von Ost-Nusa Tenggara
Sawu im Süden von Ost-Nusa Tenggara
Gewässer Sawusee
Inselgruppe Sawuinseln, Kleine Sundainseln
Geographische Lage 10° 29′ S, 121° 54′ OKoordinaten: 10° 29′ S, 121° 54′ O
Sawu (Kleine Sundainseln)
Sawu (Kleine Sundainseln)
Fläche 379,9 km²dep1
Höchste Erhebung 366 m
Einwohner 30.000

Sawu (andere Namen: Sawu, Sabu, Sawoe, Havu, Hawu, Hawoe oder Raihawu) ist eine Insel der indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara. Sie gehört zum Distrikt (Kabupaten) Sabu Raijua und ist Hauptinsel der Sawuinseln.

Sawu liegt im Süden der Sawusee am Übergang zum Indischen Ozean. Im Westen liegt Sumba, im Norden Flores und im Osten Timor und Roti. Südwestlich liegen die kleineren, gleichfalls zu den Sawuinseln gehörenden Nachbarinseln Raijua und Raidana.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sawu ist 379,9 km² groß und 366 m hoch.[1] Die Insel ist größtenteils mit Grasland und Palmen bedeckt sowie von Sandstränden und Korallenriffen umgeben. Das Klima ist im Großteil des Jahres trocken, da heiße Winde von Australien herüberwehen. 82 % bis 94 % des Regens fallen zwischen November und März zur Zeit des Westmonsuns, von August bis Oktober fällt nahezu kein Regen. Sawu hat eine jährliche Regenfallmenge von 1019 mm.

Die Sawu-Schleiereule ist eine endemische Vogelart auf Sawu. Eine Unterart der Timor-Wasserpython (Liasis mackloti savuensis) kommt ebenfalls auf der Insel vor.

Vulkanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sawuinseln liegen entlang einer tektonischen Subduktionszone, an welcher sich die Indo-Australische Platte nach Norden unter die Eurasische Platte schiebt. Die Inseln liegen auf einem Meeresrücken, der durch vulkanische Aktivität infolge der Plattenbewegungen entstanden ist. Die Vulkane sind aber nicht mehr aktiv. Aufgrund der Subduktion hebt sich Sawu aber immer noch jährlich um einen Millimeter[2] und 1977 kam es 280 km südwestlich von Raijua zu einem großen Erdbeben der Stärke 7,9 auf der Richterskala. Ein Tsunami überschwemmte daraufhin die Ebene bei Seba bis zum Flughafen. Auf den Nachbarinseln Sumba und Sumbawa gab es insgesamt 180 Tote.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Sawu leben etwa 30.000 Menschen. Es gibt enge historische Verbindungen mit dem Hinduismus auf Java und die Einwohner sehen sich als Nachkommen indischer Einwanderer. Praktiziert wird eine traditionelle animistische Religion namens Djingi Tiu. Niederländische Missionare brachten den Protestantismus auf die Sawuinseln, der hier auch noch zu finden ist. Die einheimische Sprache ist Sawunesisch.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Radja von Liae und sein Gefolge um 1900

Die ersten Kontakte mit der Niederländischen Ostindienkompanie fanden 1648 statt. 1674 wurde die Besatzung eines niederländischen Schoners im Osten Sawus massakriert. Daraufhin verbündeten sich die Niederländer mit dem Raja von Seba und schickten im folgenden Jahr gegen das Reich von Dimu Truppen zur Vergeltung. Die Festung von Hurati mit seinen drei Verteidigungswällen, beim Dorf B'olou, konnte aber nicht eingenommen werden. So begnügten sich die Niederländer mit einer Entschädigungszahlung Dimus in Form von Sklaven, Gold und Mutissala-Halsketten.[4]

1770 besuchte James Cook Sawu und blieb drei Tage, bevor er weiter nach Batavia fuhr. Obwohl der Aufenthalt nur kurz war, verfassten Cook und der mitfahrende Botaniker Joseph Banks einen ausführlichen Bericht über die Insel und ihre Bewohner. Die meisten Informationen erhielten sie vom Repräsentanten der Niederländischen Ostindienkompanie, dem Deutschen Johan Christopher Lange, der zu dieser Zeit seit 10 Jahren auf Sawu stationiert war.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fähren verbinden Sawu mit Waingapu auf Sumba und mit der Provinzhauptstadt Kupang in Westtimor. Außerdem gibt es eine Flugverbindung mit Kupang.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fox, James (1971)

A working bibliography on the islands of Roti, Savu, and Sumba in east

  • Fox, James J. (1972)

„The Sawunese“, in F. Lebar (ed.) Ethnic Groups of Insular Southeast Asia, 1:77-80. New Haven, Connecticut: Human Relations Area Files Press.

  • Fox, James J. (1977)

Harvest of the Palm: Ecological Change in Eastern Indonesia. Cambridge, Massachusetts and London, England: Harvard University Press.

  • Fox, James J. (1979)

„The Ceremonial System of Sawu“ in A. Becker and A. Yengoyan (eds.) The Imagination of Reality: Essays on Southeast Asian Coherence Systems. Norwood, New Jersey: ABLEX Publishing Corporation.

  • Fox, James J. (1980)

The Flow of Life Essays on Eastern Indonesia Harvard Studies in Cultural Anthropology

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sawu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. UNEP Islands (Memento des Originals vom 10. Juni 2020 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/islands.unep.ch (englisch)
  2. Vorkink, M. W. & Harris, R. A. (2004) TECTONIC DEVELOPMENT OF THE INCIPIENT BANDA ARC-CONTINENT COLLISION: GEOLOGIC AND KINEMATIC EVOLUTION OF SAVU ISLAND, INDONESIA. 2004 Denver Annual Meeting
  3. Pararas-Carayannis, G. (1977) Indonesian Earthquake and Tsunami of August 19, 1977. Abstracted article in Tsunami Newsletter, Vol. X, No. 3. (Sept. 1977). International Tsunami Information Center Report
  4. Doan Lontar: Muti Salak, Untaian Mutiara Nusa Tenggara Timur, 30. Juni 2013, abgerufen am 26. November 2016.