Schildhof Saltaus

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Schildhof Saltaus

Der Schildhof Saltaus liegt in Saltaus (Gemeinde St. Martin in Passeier) im Südtiroler Passeiertal.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seitenansicht
Gemehrtes Wappen derer von Schneeburg mit dem Wappen derer von Saltaus

Der Schildhof, dessen Name auf die ursprünglichen Besitzer, die Edlen von Salthaus zurückgeht, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Somit ist er der älteste Schildhof des Passeiertals.[1] Aus dem Geschlecht erscheint am 5. August 1352 Engele Salthaus weiland Zöllner zu Klausen,[2] sowie am 21. September 1391 Egen von Saltaws aus Passeier.[3] Als Wappen führten die Saltaus auf blauem Feld drei weiße Lilien.[4] Die Familie ist 1414 mit Hans von Saltaus im Mannesstamm erloschen. Der Stammsitz Saltaus, früher als Untersalthaus bezeichnet, während Obersalthaus früher Hauppold hieß, kam Anfang des 16. Jahrhunderts durch die Ehe des letzteren Enkeltochter Anna Linger mit Ludwig Schneeburger an dessen Familie, welcher 1511 als Angehöriger der Ritterschaft versteuert wurde. Am 16. Oktober 1555 bestätigte Kaiser Ferdinand I. seinem Nachkommen Hans von Schneeburg den alten Adel und eine Wappenmehrung mit den erloschenen von Saltaus.[5] Das in den Freiherrenstand erhobene Adelsgeschlecht nannte sich darauf von Schneeburg zu Saltaus. Während des Tiroler Volksaufstands diente der Schildhof dem Freiheitskämpfer Andreas Hofer als Versteck und Gefängnis für Bayern und Franzosen.

Nachdem Josef Pircher 1936 den Saltauser Hof dem damaligen Eigentümer, der Stadt Meran, abgekauft hatte, renovierte er das leicht verkommene Gebäude und funktionierte es in einen Gastbetrieb um. Heute ist der Schildhof Teil eines 4-Sterne-Hotels, das sich nach wie vor im Eigentum der Familie Pircher befindet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols: Bd. 1. T. Das Burggrafenamt. 2. T. Vintschgau. E. Hözel, 1930, S. 171.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schildhof Saltaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.burgen-adi.at
  2. Die Fischnaler Wappenkartei: Salthaus Engele. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 4. Dezember 2023.
  3. Die Fischnaler Wappenkartei: Saltaws Kewnspies Egen. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 4. Dezember 2023.
  4. Die Fischnaler Wappenkartei: Salthaus; Saltaus; Schneeburg. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Abgerufen am 4. Dezember 2023.
  5. Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“: Neues Jahrbuch. 1891, S. 130.

Koordinaten: 46° 43′ 46″ N, 11° 12′ 2,8″ O