Schlössli Ins

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Das Schlössli Ins war von 1953 bis 2014 eine anthroposophische Schul- und Heimgemeinschaft im seeländischen Ins im Kanton Bern.[1] Heute werden unter dem Begriff Schlössli Ins über 20 Liegenschaften sowie mehrere Landflächen in Ins zusammengefasst, die durch die Stiftung Seiler verwaltet werden.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1953 gründeten Robert und Ruth Seiler, auch bekannt unter den Namen Ätti und Müeti, die Schul- und Heimgemeinschaft Schlössli Ins. Im Jahr 1972 übergaben sie das Schlössli ihren Söhnen Michel Seiler und Ueli Seiler. Im selben Jahr übernahm Ueli Seiler die Gesamtleitung bis zu seinem Rücktritt Ende 2006.[3] Im Jahr 2003 feierte die anthroposophische Schul- und Heimgemeinschaft ihr 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Schlössli Ins etwa 70 Internatschüler, 40 externe Schüler und ca. 100 Mitarbeiter.[4] 11 Jahre später wurde die Schul- und Heimgemeinschaft vom kantonalen Jugendamt (KJA) geschlossen.[5]

Besonderheiten der Heimschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die anthroposophisch-geführte Schul- und Heimgemeinschaft war schweizweit und in anthroposophischen Kreisen auch über die Landesgrenzen bekannt. Sie bot Kindern und Jugendlichen einen Platz an mit welchen andere Einrichtungen nicht mehr zurechtkamen. Zudem bot das Schlössli Ins Jugendliche berufliche Ausbildungen im Bereich Handel, Schreinerei, Land- und Hauswirtschaft an.[6]

Besonderheiten am Areal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Gebäude sind denkmalgeschützt.[7] Besonders hervorzuheben ist das Gebäude «Rosenhof» am Kirchrain 27. Es ist ein altes Patrizierhaus aus dem 16. Jahrhundert mit einem halb eingetieften Gewölbekeller sowie einem 6-eckigen auffälligen Treppenturm. Der Rosenhof war auch eine lange Zeit der Wohnsitz der Schlössli-Gründerin Ruth Seiler-Schwab, genannt «Müeti».[8] Umgeben ist der Rosenhof von 10'000 m² öffentlichem Park, der «Rosenhof-Park» genannt wird.[9] Im Rosenhof-Park wurde das Labyrinth von Chartres massstabgetreu nachgebaut.[10] Weiter hervorzuheben ist das Gebäude «Lilienhof» an der Dorfstrasse 22. Es war im Besitz der Berner Adelsfamilien Wyttenbach und Tscharner.[11]

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der umstrittenen Schliessung[6] der Schul- und Heimgemeinschaft musste sich die Stiftung Seiler umorientieren und die Liegenschaften anderweitig vermieten.[12] Gemäss der Internetseite der Stiftung Seiler sind Heute (Stand Juni 2017) über 12 pädagogische, soziale, kulturelle oder landwirtschaftliche Projekte in den Liegenschaften eingemietet.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karoline Arn: «Wenn wir uns gut sind». Ruth Seiler-Schwab – ds Müeti vom Schlössli Ins. Zürich: Limmat Verlag 2007. 263 S. ISBN 978-3-85791-533-8.
  • Ueli Seiler-Hugova: Werde, der du bist : 50 Jahre Heimschule Schlössli Ins. Verlag Schlössli, 2004. ISBN 3-00-012841-7
  • Rolf Kugler: Heimpädagogik. Festschrift Schlössli, Ins. Basel, Verlag Die Pforte, 1973. 48 S.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seiler-Hugova, Ueli, Schlössli (Ins).: Werde, der du bist : 50 Jahre Heimschule Schlössli Ins. Schlössli, 2004, ISBN 3-00-012841-7.
  2. Willkommen. Abgerufen am 13. Juni 2017.
  3. Walter Däpp: Ueli Seiler ist im Schlössli nicht mehr genehm. In: Der Bund. 8. September 2013 (derbund.ch [abgerufen am 13. Juni 2017]).
  4. Seiler-Hugova, Ueli, Schlössli (Ins).: Werde, der du bist : 50 Jahre Heimschule Schlössli Ins. Schlössli, 2004, ISBN 3-00-012841-7.
  5. 12:03 Uhr liec; Regionaljournal Bern Freiburg Wallis: Der Schulbetrieb im Schlössli Ins ist eingestellt. 7. Juli 2014, abgerufen am 13. Juni 2017.
  6. a b News Network Anthroposophy Limited (NNA): NNA News: Waldorfeinrichtung Schlössli Ins nimmt ein tragisches Ende. Archiviert vom Original am 15. September 2014; abgerufen am 18. Juni 2017.
  7. Erziehungsdirektion des Kantons Bern: Bauinventar online (Kultur) Erziehungsdirektion – Kanton Bern. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  8. Martina Rieder: Martina Rieder – Film -: MÜETIS KAPITAL. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.martinarieder.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Rosenhof-Park. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  10. Chartres-Labyrinth. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  11. Erziehungsdirektion des Kantons Bern: Bauinventar online (Kultur) Erziehungsdirektion – Kanton Bern. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  12. Werdegang. Abgerufen am 13. Juni 2017.
  13. Aktuelle Projekte. Abgerufen am 13. Juni 2017.