Schlatenkees

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Schlatenkees
Schlatenkees von Nordosten, von der Alten Prager Hütte
Schlatenkees von Nordosten, von der Alten Prager Hütte

Schlatenkees von Nordosten, von der Alten Prager Hütte

Lage Osttirol, Österreich
Gebirge Venedigergruppe
Typ Talgletscher
Länge 6,1 km (2010)[1][2]
Fläche 9 km² [3]
Exposition Nordost
Höhenbereich 3670 m – 2100 m
Eisdicke ⌀ 41 m; max. 105 m (1987)[4]
Eisvolumen 0,378 km³ (1987)[4]
Koordinaten 47° 6′ 37″ N, 12° 22′ 48″ OKoordinaten: 47° 6′ 37″ N, 12° 22′ 48″ O
Schlatenkees (Tirol)
Schlatenkees (Tirol)
Entwässerung Schlatenbach → GschlößbachTauernbachIselDrau
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Das Schlatenkees ist ein Gletscher in der Venedigergruppe und liegt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern, östlich des Großvenedigers. Er befindet sich auf dem Gebiet der Osttiroler Gemeinde Matrei. Mit einer Fläche von etwa 9 km² ist das Schlatenkees der größte Talgletscher Osttirols und nach dem Obersulzbachkees der zweitgrößte Gletscher der Venedigergruppe.[3] Die Exposition ist vorwiegend östlich, im obersten Bereich auch südöstlich.

Zunge und Gletschertor

Das relativ flache Nährgebiet des Gletschers wird als Oberer Keesboden bezeichnet, es wird von den höchsten Gipfeln der Venedigergruppe umrahmt: Groß- sowie Kleinvenediger (3667 m bzw. 3470 m), Hohes Aderl (3504 m), Rainerhorn (3559 m), Schwarze Wand (3511 m) und Hoher Zaun (3467 m). In einem mächtigen Eisbruch fließt der Gletscher zum Unteren Keesboden, einem flachen Bereich auf einer Höhe von etwa 2300 Metern. Am Unteren Keesbodens fließt von Süden, von der Kristallwand kommend, ein Teilstrom zu. Das wenig zerklüftete Zungenende befindet sich auf einer Höhe von 2100 Metern, oberhalb einer Steilstufe. Der nördliche Teil der Zunge ist weitgehend schuttfrei, während das südliche Zungenende, das das Ende des aus dem von der Kristallwand kommenden Stroms bildet, vollkommen von Schutt bedeckt ist.[5] Am Ende der Zunge befindet sich ein gut zu sehendes Gletschertor, aus dem der Schlatenbach austritt. Dieser vereinigt sich am Talboden des Gschlösstales mit dem Viltragenbach und diese bilden den Gschlössbach, der über Tauernbach, Isel, Drau und Donau ins Schwarze Meer entwässert.

Beim letzten Gletscherhöchststand um 1850 floss der Gletscher noch über die unterhalb des heutigen Zungenendes liegende Steilstufe bis in den Talboden des Gschlösstales hinab, er überschritt den Gschlössbach in der ganzen Breite und reichte am Gegenhang noch 20 bis 25 Meter hinauf. Das Zungenende lang damals auf einer Höhe von 1720 Metern und war das am tiefsten gelegene Gletscherende der gesamten Ostalpen. Seither ist der Gletscher bis auf kurze Unterbrechungen kontinuierlich zurückgegangen. In diesem damals noch vom Gletscher bedeckten Gebiet, im Vorfeld des heutigen Gletschers, wurde 1978 ein Gletscherlehrweg errichtet.Referenzfehler: Ungültige <ref>-Verwendung: „ref“ ohne Inhalt muss einen Namen haben.

Literatur und Karten

  • Eberhard Stüber, Norbert Winding: Erlebnis Nationalpark Hohe Tauern. Band Tirol. Seite 69, Tiroler Nationalparkfonds Hohe Tauern, 2. Auflage, Matrei in Osttirol 2003, ISBN 3-7022-1937-4
  • Alpenvereinskarte Blatt 36, 1:25.000, Venedigergruppe. ISBN 3-928777-49-1

Einzelnachweise

  1. WGMS: Fluctuations of Glaciers Database. World Glacier Monitoring Service, Zurich 2012 (DOI:10.5904/wgms-fog-2012-11), abgerufen am 7. Februar 2013
  2. World Glacier Monitoring Service (WGMS): Fluctuations of Glaciers 2005–2010 (Vol. X). Zürich 2012 (online; PDF-Datei; 4,81 MB)
  3. a b Nationalpark Hohe Tauern, Osttirol: Exkursionsbericht Gschlösstal. 2003 (online)
  4. a b Universität Wien, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Seismische Eisdickenmessungen österreichischer Gletscher. In: Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt. Wien 1987, Band 8, S. 27f (online; PDF-Datei; 320 kB)
  5. Eberhard Stüber, Norbert Winding: Erlebnis Nationalpark Hohe Tauern. Band Tirol. Seite 69, Tiroler Nationalparkfonds Hohe Tauern, siehe Literatur

Weblinks

Commons: Schlatenkees – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien