Schloss Gültz

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Schloss Gültz

Schloss Gültz ist ein Herrenhaus in Gültz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.

Geschichte

Wappen der Familie von Maltzahn

Gültz war seit dem 15. Jahrhundert, mit wenigen Unterbrechungen, ein Gut des pommerschen Zweiges der Familie von Maltzahn. Im 19. Jahrhundert wurde ein Landschaftspark im englischen Stil nach einem Entwurf von Peter Joseph Lenné angelegt. In den Jahren 1868 bis 1872 ließ Helmuth Ludwig Wilhelm von Maltzahn das klassizistische Herrenhaus errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Maltzahns enteignet und das Herrenhaus geplündert.

Zu DDR-Zeiten befand sich eine landwirtschaftliche Berufsschule mit Internat im Schloss. In der Zeit von 1980 bis 1988 erfolgte eine umfassende Sanierung des Gebäudes. Eine weitere Renovierung im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Hotels erfolgte 1999. Im Jahr 2004 wurde das Gebäude zwangsversteigert.

Anlage

Ostseite mit Teich
Eiskeller und Ruine des Geflügelhauses

Architekt des Gebäudes war der mecklenburgische Baumeister Georg Daniel. Das Herrenhaus mit L-förmigem Grundriss liegt am Ostrand des ehemaligen Gutshofes. Das auf der Hofseite vierzehnachsige, zweigeschossige Gebäude besitzt einen markanten dreiachsigen und dreigeschossigen Mittelrisaliten in dessen Giebeldreieck sich das Maltzahnsche Wappen befindet. Ein Säulenvorbau mit darüber liegendem Altan diente als gedeckte Unterfahrt. Am Südrand der Hofseite befindet sich ein dreigeschossiger Turm.

Hinter dem dreiachsigen Risaliten am Nordrand der Hofseite liegt der große Festsaal, der eine wertvolle farbig-goldene Stuckdecke und zwei große originale Spiegel besitzt. In der Eingangshalle wird eine Kassettendecke durch zwei Säulen getragen. Das Obergeschoss ist durch eine Wendeltreppe zu erreichen.

Der zweigeschossige Südflügel, der an den Turm anschließt, besitzt einen zweiachsigen Mittelrisaliten. Auf einem Feldsteinsockel vor dem Turm befand sich früher ein Wintergarten. Zuletzt diente er als Sitzfläche für ein Café.

Nördlich des Gebäudes befindet sich die Ruine des ehemaligen Geflügelhauses. Es wurde als Fachwerkbau auf einen hohen, aus bearbeiteten Feldsteinen errichteten Keller gesetzt. Ein Stück weiter vom Herrenhaus entfernt steht ein alter Eiskeller.

Der von Lenné entworfene Landschaftspark, in dem sich zwei Teiche befinden, erstreckt sich südlich und östlich des Herrenhauses. Zum Baumbestand gehören Fleischrote Rosskastanien, Magnolien, Platanen und Pyramideneichen. Südlich des größeren Teiches befindet sich ein Oval aus 12 Winter-Linden.

Literatur

  • Neidhardt Krauß, Egon Fischer: Unterwegs zu Burgen, Schlössern und Parkanlagen in Vorpommern. Hinstorff Verlag Rostock 1991, ISBN 3-356-00391-7

Weblinks

  • Gültz bei Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern

Koordinaten: 53° 44′ 54,9″ N, 13° 11′ 23″ O