Schloss Greillenstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2010 um 08:29 Uhr durch Xqbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ersetze {{Commons|Category:...}} durch {{Commonscat}} - WP:BA #Weiterleitungsauflösung für Commonscat; kosmetische Änderungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Schloss Greillenstein
Schloss Greillenstein

Schloss Greillenstein ist ein Renaissance-Schloss in der niederösterreichischen Gemeinde Röhrenbach.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Greillenstein datiert aus dem 13. Jahrhundert. 1313 ist die erste urkundliche Erwähnung einer Wehrburg, welche sich im Besitz der Familie Grellen befand. 1479 war die Herrschaft im Besitz der Herren von Dachbeckh, später gehörte sie den Hohenfeldern und den Herren von Volkra. Seit 1534 befindet sich Greillenstein im Besitz der Freiherren (später Grafen) von Kuefstein, deren damals bekanntestes Familienmitglied der Botschafter und spätere Vicedom von Öberösterreich Johann Ludwig von Kuefstein war.

Die Herrschaft Greillenstein wurde 1534 von Freiherr Johann Lorenz von Kuefstein gekauft und dessen Sohn Freiherr Hans Georg III. von Kuefstein ließ in der zweiten Hälfte des 16 Jahrhunderts die alte Wehrburg abtragen und errichtete an Ihrer Stelle das heutige Schloss Greillenstein. Hierzu wurde ein italienischer Baumeister bestellt der das Schloss von 1570 - 1590 erbaute.

Greillenstein wurde als Verwaltungssitz für 3 große Grundherrschaften (Feinfeld, Schauenstein und Greillenstein) im Waldviertel und als Repräsentations und Sommersitz für die Familie gebaut.

Dies war notwendig, da die Kuefsteins damals protestantisch waren und Hans Georg III als Vicedom von Niederösterreich einen Ort brauchte von wo aus er seine Amtsgeschäfte führen konnte.

1618 vereinten sich die Heere von Kaiser Ferdinand II. und Herzog Maximillian II von Bayern vor der Schlacht am Weissen Berg bei Prag und weit des Schlosses. Die Feldherren traffen sich in Greillenstein um hier mehrere Tage eine Taktik für den bevorstehenden Krieg auszuarbeiten. Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Kriegs kamen kleine Truppenverbände der Schweden hier vorbei, ohne allerdings Schaden anzurichten. Zwischen 1700 und 1720 wurde das Schloss mit einem 47 Hektar großen Tierpark, einer barocken Wasserspielanlage mit 24 barocken Gartenzwergen sowie einer neuen Zufahrt ausgestattet. Im Hof finden sich mehrere Barockvasen die von Johnn Fischer von Erlach dem Älteren entworfen wurden. Die Inneneinrichtung ist zum überwiegenden Teil noch im Originalzustand erhalten und wurde teilweise ergänzt. Im 19. Jahrhundert hielten sich Künstler wie Franz Grillparzer, dessen Cousine mit dem dortigem Verwalter verheiratet war und der auch sein Stück "Die Ahnfrau" hier niedergeschrieben hat und Anton Romako, der von Gräfin Maria Magda von Kuefstein entdeckt und gefördert wurde, in Greillenstein auf.

1945 nach Kriegsende übersiedelte Graf Johann Ferdinand V von Kuefstein mit seiner Familie nach Greillenstein. Bis 1960 wohnte die Familie im Schloss. Sein Sohn Graf Karl II von Kuefstein übersiedelte zu der Zeit mit seiner Familie in Nebengebäude des Schlosses.

Seit damals ist das Schloss teilweise als Museum zu besichtigen.

Architektur

Das Schloss Greillenstein ist eine vierflügelige Anlage um einen quadratischen Innenhof. Es besitzt zwei Hauptgeschoße. Im Süden befindet sich ein großer Torturm. Über den Schlossgraben führt eine Brücke mit barocken Steinfiguren. Vor dem Schloss liegt ein großer englischer Landschaftsgarten, der im 17. und 18. Jahrhundert angelegt wurde.

Die Kapelle im Südturm besitzt eine einheitliche Renaissance-Ausstattung aus der Erbauungszeit, die im Waldviertel einzigartig ist. Der Festsaal befindet sich im Westflügel, der Türkensaal mit Porträts des Sultans Murad IV. im Nordflügel. Die Einrichtung der Großen Bibliothek aus dem 17. Jahrhundert ist teilweise erhalten, wobei sich die Kassettendecke heute im Schloss Laxenburg befindet, während die Einrichtung der Kleinen Bibliothek aus dem 16. Jahrhundert vollständig erhalten ist. Im ehemaligen Landgericht werden alte Gerichtsakten aufbewahrt. Im Schloss befinden sich ferner Kamine und Türen aus dem 16. Jahrhundert, Öfen aus dem Rokoko, Gemälde vom 17. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert und weitere wertvolle Exponate.

Weblinks

Commons: Schloss Greillenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 39′ 30,8″ N, 15° 30′ 52,2″ O